Archiv und Sammlungen des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft

Das Archiv und die Sammlungen des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft gehen auf das Gründungsjahr des "Zentralinstituts für Theaterwissenschaft" im Jahre 1943 zurück, als der Institutsgründer Heinz Kindermann begann, eine für die NS-Ideologie relevante Lehr- und Forschungssammlung aufzubauen. Im Zuge der Recherchen zum Ausstellungsprojekt "Wissenschaft nach der Mode? Die Gründung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaft an der Universität Wien" (2008) konnten einige dieser frühen Sammlungen bruchstückhaft wieder aufgefunden werden. Es handelt sich dabei vorwiegend um Zeitungsausschnitte, Theaterzettel, Theaterprogramme, die sich unter den Namen "Europäisches Theater der Gegenwart" und "Kriegstheater" in der Korrespondenz Kindermanns mit Theaterleitern "Großdeutschlands" nachweisen lassen, sowie um ein Bildarchiv, das Portraits von Schauspielerinnen und Schauspielern in Form von Stichen und Fotografien beinhaltet.

Nach 1945 kamen weitere Bestände durch Schenkungen ans Institut, darunter der umfangreiche Teilnachlass des Theaterdirektors und Schriftstellers Alfred Freiherr von Berger (1853–1912), der auch den Teilnachlass seiner Frau, der Burgschauspielerin Stella von Hohenfels-Berger (1857–1920), und seiner Nichte, der Dichterin Gisela Berger (1878–1960), enthält, sowie der Teilnachlass der Kabarettleiterin Stella Kadmon (1902–1989). Weiters umfasst das Archiv Bestände zu Schauspielerinnen und Schauspielern, Schriftstellerinnen und Schriftstellern, Dramatikern und Kritikern wie Josef Kainz (1858–1910), Alfred Neugebauer (1888–1957), Max Mell (1882–1971), Berthold Viertel (1885–1953), Leon Epp (1905–1968), Richard Flatter (1891–1960), Oskar Werner (1922–1985), Max Reinhardt (1873–1943, als Teil des ehemaligen Max-Reinhardt-Archivs in Salzburg), Hans Weigel (1908–1991), Alfred Zohner (1903–1967), Eleonora Duse (1858–1924), Gemma Boic (1883–1914), Armin Friedmann (1863–1939), Heinrich Glücksmann (1864–1947), Max Paulsen (1876–1956) u. A.

Eine Sammlung von Theaterzetteln und -programmen (v. a. aus dem Wien der 1920er und 1930er Jahre und aus Berlin), sowie Theater- und Musiktheaterkritiken ergänzen die Sammlung. Neben dem Wiederauffinden, dem Sichern und der Provenienzbestimmung wird an der Erschließung der Bestände gearbeitet.

Für wissenschaftliche Zwecke kann die Sammlung nach vorheriger Terminvereinbarung benützt werden.

Adresse:

Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
UZA II, Rotunde
Josef-Holaubek-Platz 2
1090 Wien

Kontakt & Leitung:

Mag.a Dr.in Birgit Peter
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
UZA II, Rotunde
Josef-Holaubek-Platz 2
1090 Wien
T: +43-1-4277-443 44
birgit.peter@univie.ac.at

Links:

Objekte des Monats aus dieser Sammlung:

Literatur zur Sammlung:

PETER, Birgit: Theaterhistorisches Archiv. In: Schaukästen der Wissenschaft. Die Sammlungen an der Universität Wien. Feigl, Claudia (Hg.). Wien, Böhlau Verlag, 2012. S. 163–165. Exemplare im Bestand der UB Wien, dieser Beitrag als elektronischer Text 
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Eduard Castle: DENKSCHRIFT zu der Frage über die Erhaltung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaft in Wien. In: Jahrbuch der Gesellschaft für Wiener Theaterforschung 1945/46. Wien 1946, S. 234–241.

Wissenschaft nach der Mode? Die Gründung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaft an der Universität Wien. Hg. von Birgit Peter und Martina Payr. Wien 2008.

Foto: Claudia Feigl