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Die Alfred-Rosenberg-Spende

Bei einem der Bücher aus der "Sammlung Tanzenberg" findet sich ein Stempel mit dem Schriftzug: "Alfred-Rosenberg-Spende für die Deutsche Wehrmacht Gau Niederdonau". Eine kurze Untersuchung nach anderen Belegen und Formen über diesen Stempel ergab, dass solche Stempel auch mit anderen Gaubezeichnungen bekannt sind. Es handelte sich bei diesen Aktionen um deutschlandweite Buchsammlungen, die das Ziel verfolgten, den Soldaten an der Front Bücher zukommen zu lassen.

Durchgeführt wurde die Aktion "Buchspende für die Deutsche Wehrmacht" vom Kriegs-Winterhilfswerk, dem ein Aufruf Rosenbergs voranging. Bis zum Jahr 1940 konnten so 8 ½ Millionen Bücher gesammelt werden. Bis zum Frühjahr 1941 konnten in zwei Sammelaktionen 15 ½ Millionen Bücher an die kämpfende Front verschickt werden . Im Oktober 1941 erfolgte nach den Erfolgen der letzten zwei Sammlungen ein dritter Aufruf, wobei die Vorarbeiten des Einsammeln dabei von der Frauenschaft der NS übernommen wurde.

An der tatsächlichen Sammlung war der Kreisschrifttumsbeauftragte und Freiwillige vom Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB) beteiligt. Das Ergebnis dieser Sammlung waren über 9 Millionen Bücher.

Das vorliegende Exemplar wurde also offenbar im Gebiet des heutigen Niederösterreiches abgegeben. Es handelt sich dabei um ein Buch aus dem Jahr 1940. Auf der Rückseite des vorderen Buchdeckels findet sich links oben handschriftlich der unterstrichene Name Ella Pöll. Auf der Haupttitelseite findet sich rechts oben: "Gabriele Pöll Franzhausen 12. P. Traismauer N.a.D.". Offenbar wurde dieses Buch von der Familie Pöll bei der Büchersammlung gespendet.

Eine Zusammenstellung der Quellen findet sich bei:
Chronologie - Gesellschaft für Dokumentation