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Einarbeitung an der Universitätsbibliothek

Nach der Übernahme der Bücher von der Büchersortierungsstelle dürften sie zunächst einmal von der Universitätsbibliothek in ihrem Keller gelagert worden sein und im wesentlichen erst nach der Aufteilung der Bände zwischen Wien und Jerusalem sukzessive in den Bestand der Universitätsbibliothek eingearbeitet worden sein ; diese Arbeit hat sich bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts gezogen.

Die Bücher wurden in den Katalogen nachgeschlagen und, wenn ein Eintrag vorhanden war, wurde noch überprüft, ob auch das entsprechende Buch im Magazin zu finden war. War das Werk noch nicht an der Universitätsbibliothek vorhanden, wurde es in den Bestand der Universitätsbibliothek aufgenommen. Es wurde inventarisiert und mit einem Eigentumsvermerk auf der Rückseite des Titelblattes versehen. Der Stempel "Sammlung Tanzenberg 1951" wurde für diesen Zweck verwendet. Eine eigene Gruppe von Akademikern befasste sich mit der Inventarisierung und Katalogisierung der Werke, die vor 1932 erschienen waren; diese wurden nach den "Preußischen Instruktionen" katalogisiert und in den Bandkatalog eingetragen, oft auf der Rückseite einer Seite. Später erschienene Bücher wurden im Zettelkatalog verzeichnet. Was die Inventarisierung betrifft, so wurden Inventarbögen nach Sachgebiet an Referenten vergeben. Aus der aufgedruckte Nummerierung dieser unter den Referenten bzw. den mit der Einarbeitung der vor 1932 erschienen Bücher befassten Akademikern aufgeteilten Bögen ergaben sich daher, dass die Signaturen für die gleiche Periode nicht innerhalb eines Nummernbereiches zu finden sind. Grundsätzlich erhielten jedoch Einzelwerke 800.000er und Reihen 700.000er Nummern. Allerdings gilt dies nicht für alle Formate oder für Werke, die Verluste ersetzten. Im Zuwachsbuch der Universitätsbibliothek wurde ebenfalls von den Referenten nach Sachgebieten der Jahreszuwachs eingetragen. Geschenk, Kauf, Tausch, Pflicht waren auch damals die Erwerbungsarten, die für die Bibliotheksstatistik für neue Bücher vergeben wurden: stichprobenartige Überprüfungen haben ergeben, dass die Bücher der "Sammlung Tanzenberg" als "Geschenk" ins Zuwachsverzeichnis eingetragen wurden. Die besondere Provenienz der Bücher wurde nur durch den Eigentumsvermerk im Buch, nicht aber im Zuwachsverzeichnis dokumentiert.

Anfänglich wurde die Übernahme der Bücher als Gewinn für den Wiederaufbau des durch Kriegsschäden dezimierten Bestandes der Universitätsbibliothek Wien gesehen, doch bald wurde die Belastung durch den Arbeitsaufwand betont und, 1969, die beschleunigte Liquidation der restlichen "Tanzenberg-Bestände" angeordnet.