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Kulturgutraub im Nationalsozialismus: Österreich und das Deutsche Reich

Von 1938 an gehörten auch im ehemaligen Österreich Bücher und Bibliotheken zu den Sachwerten, die im Rahmen des Entzugs von Eigentum im nationalsozialistischen Regime beschlagnahmt wurden und einer weiteren "Verwertung" zugeführt wurden. Bücher spielten im ideologischen Kampf des Nationalsozialismus eine wesentliche Rolle. Dieser umfasste die Ausschaltung von unerwünschter Literatur, deren Verwendung in der Gegnerbekämpfung und ideologischen Schulung und die Instrumentalisierung des laufenden Literaturbetriebs. Es kam in diesem Zusammenhang zu Verlagsauflösungen und zu Bibliotheksauflösungen. Auch private Bibliotheken von politisch oder rassisch Verfolgten wurden geraubt oder sie mussten unter dem Zwang der Emigration verkauft werden.


Literatur in Auswahl:
ADUNKA, Evelyn. Geraubte Bücher. Plünderung in der NS-Zeit und Restitution nach 1945. Wien: Czernin Verlag, 2002.
DE VRIES, Willem. Kunstraub im Westen, 1940-1945. Alfred Rosenberg und der "Sonderstab Musik." Frankfurt a. M.: Fischer, 2000.
HEUSS, Anja. Kunst- und Kulturraub. Eine vergleichende Studie zur Besatzungspolitik der Nationalsozialisten in Frankreich und der Sowjetunion. Heidelberg: Winter, 2000.
MENASSE, Peter M. Verschleppte Archive und Bibliotheken. Die Tätigkeit des Einsatzstabes Rosenberg während des Zweiten Weltkrieges. St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag, 1997.