Der russische Adel im Exil

Julia Hildt: Der russische Adel im Exil. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2018

„Anhand ausgewählter Autobiographien russischer Adeliger im Exil nach 1917 zeigt Julia Hildt, wie die entmachtete Elite des Zarenreiches ihr Leben vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse vor und nach dem Revolutionsjahr 1917 dargelegt hat. Neben der eigenen Selbstversicherung und Rechtfertigung dienten die autobiographischen Texte der Tradierung »genuin adeliger« Werte sowie der Bewahrung russischer Kultur in der Emigration. Die Autobiographien waren Teil einer Kommunikationsstrategie, mit denen der Adel um die Deutungshoheit der historischen Geschehnisse kämpfte. Das Schreiben half des Weiteren gegen das Vergessenwerden in einer Zeit, in der die sowjetische Geschichtsschreibung die Erinnerung an die »Ehemaligen« aus dem kollektiven Gedächtnis Russlands zu tilgen versuchte.“ (Verlagstext)