Bestand

Die Fachbereichsbibliothek Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde ist aus der im Jahr 2001 vollzogenen Zusammenlegung der Fachbibliothek für Indologie und der Bibliothek des Institutes für Tibetologie und Buddhismuskunde hervorgegangen. Sie gliedert sich in den Bereich Südasienkunde (ehem. Fachbibliothek für Indologie) und den Bereich Tibet- und Buddhismuskunde (ehem. Bibliothek des Institutes für Tibetologie und Buddhismuskunde), die sich seit September 2007 an einem gemeinsamen Standort befinden. Die Fachbereichsbibliothek ist eine Teilbibliothek der Universitätsbibliothek Wien. Die beiden Fachbereiche Südasienkunde sowie Tibet- und Buddhismuskunde umfassen zusammen ca. 65.000 Bände (Stand: Januar 2019).

Schwerpunkt des Fachbereiches Südasienkunde ist die klassische Sanskrit-Literatur, wobei eine sehr umfangreiche Sammlung von Werken der indischen Philosophie- und Religionsgeschichte aufgebaut werden konnte. Daneben gibt es große Bestände in mittel- und neuindischen Sprachen, vor allem in Pali, in Prakritsprachen und in Hindi, der neben dem Englischen wichtigsten offiziellen Sprache Indiens, ebenso in dravidischen Sprachen wie Tamil, Telugu, Malayalam und Kannara.

Von interdisziplinärer Bedeutung ist die Sammlung von indologischen Publikationen in verschiedenen westlichen Sprachen auf dem Gebiet der Linguistik, Geschichte, Kunstgeschichte, Soziologie, Wirtschaftsgeschichte, Politik, Landeskunde, Ethnologie u.a. Im Fachbereich Südasienkunde finden sich wertvolle historische Buchbestände, etwa das "Alphabetum Tibetanum missionum apostolicarum commodo editum" des Augustinus Antonius Georgius mit griechischen, hebräischen, koptischen, tibetischen und nach einer handschriftlichen Vorlage gedruckten Devanagari-Schriftzeichen aus dem Jahr 1762 oder die Erstausgabe des berühmten Werkes Friedrich Schlegels "Ueber die Sprache und Weisheit der Indier" aus dem Jahr 1808.

Der Fachbereich Tibet- und Buddhismuskunde umfasst eine bedeutende Sammlung einschlägiger Fachliteratur zu den Forschungsgebieten Tibet- und Buddhismuskunde, aber auch zur Mongolei und den Himalayaländern:

  • eine kontinuierlich vermehrte Sammlung tibetischer Blockdrucke (dPe cha)
  • einzelne tibetische Handschriften
  • eine Kartensammlung
  • eine sehr umfangreiche Sonderdrucksammlung
  • verschiedene audio-visuelle Informationsträger, wie Mikrofilme (z.B. Tabo-Handschriften), Mikrofiches, Schallplatten, Dias, Kompaktdiscs und Video-Filme

Die Bibliothek verfügt über einen Gesamtbestand von über 500 Fachzeitschriften, teils in gedruckter, teils in elektronischer Form.

Mit Genehmigung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist die Forschungsbibliothek "Sammlung De Nobili" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in den Räumlichkeiten des Fachbereiches Südasienkunde aufgestellt. Diese in wechselseitiger Ergänzung zur indologischen Fachbibliothek aufgebaute Bibliothek dient als wissenschaftliche Grundlage für eine Auseinandersetzung mit einer Theologie der nichtchristlichen Religionen.

Im Oktober 2009 überließ Dominique Wujastyk der Bibliothek seine reichhaltige Sonderdrucksammlung, die über die Schwerpunkte Ayurveda/Medizingeschichte hinaus mit wertvollem Material den Sonderdruckbestand der Bibliothek bereichert.