Bereits in die Gründungsjahre des Instituts für Theaterwissenschaft fällt die Absicht, eine theaterwissenschaftliche Audiosammlung zu etablieren. Die in den Folgejahren geleistete Sammlungs-, und Archivierungsarbeit bestimmen Aufnahmen früher Theaterproduktionen aus den Schauspielstätten Wiens (Burgtheater, Akademietheater, Theater in der Josefstadt) der 50er-, und 60er und die Schenkung von Aufnahmen klassischer und zeitgenössischer Musik von der Barockzeit bis in das späte 20. Jahrhundert, sowie die fast vollständige Archivierung der Sendereihe "Vorhang auf" aus dem Zeitraum von 1958–1963. Ab den frühen 70er Jahren erweitert sich das Forschungsfeld um das Hörspiel. 1995 kommt es zur ersten Versuchsversion einer elektronischen Archivdatenbank. Der Speicherung von Theateraufführungen am Beginn der Sammlungstätigkeit schloss sich eine Verbreiterung des Bestandskonvoluts mit Schauspielerstimmen ab 1886 bis heute an. Forschungen im Bereich deutschsprachiger Mimen bilden dabei einen zentralen Schwerpunkt, was beispielsweise durch die Erstellung einer "Moissi-Sonographie-Sammlung" oder eines "P. Wessely-Stimmarchivs" belegt wird. Außerdem finden sich die wichtigsten Hörspielproduktionen aller deutschsprachigen Rundfunkabteilungen seit 1924 bis heute und auch Begleitsendungen zu diesen Rundfunkproduktionen. Zudem erweiterte sich der Themenkreis der Sammlung um philosophische Beiträge, Familienserien und genderspezifische Produktionen.
Im Netzwerk internationaler und nationaler Archive, wissenschaftlicher Sammlungen sowie universitärer Mediatheken nimmt die Audiothek als Kooperationspartner und engagierter Beobachter Anteil an den aktuellsten Fragen zur Archivierungsdebatte im Zeitalter der permanent im Wandel befindlichen digitalen Technologien akustischer Wissensspeicher.
Am steten Ausbau medienwissenschaftlicher und kommunikationstheoretischer Beiträge im Archiv der Audiothek und der größtenteils theatertheoretisch orientierten Sammlungstätigkeit - vorwiegend durch Vortragsaufzeichnungen und Symposionsmitschnitte - wird daher genauso weiter festgehalten werden, wie an der Vertiefung und Verbreiterung des akustischen Archivbestandes in den Bereichen der Schnittstellen zwischen Literatur und Darstellender Kunst. Lesungen, szenische Darstellungen akustischer Literatur oder auch Lautpoesie, Slampoetry und Landscape-Recording knüpfen damit an frühe Avantgarde-Theateraufnahmen in der Audiothek an, die gemeinsam mit den Schwerpunktbeständen deutschsprachiger und i. B. österreichischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller und Autorinnen und Autoren rund um das "Neue Hörspiel" sowie den freien Produktionen Studierender als zukunftsweisendes Archivgut in die Sammlung einfließen, und dadurch der weiteren Forschung uneingeschränkter zur Verfügung stehen werden.
Die Audiothek sieht sich als wissenschaftliches Archiv, übernimmt aber auch begleitende Unterstützung durch Konzeption und Bereitstellung von akustischen Lehr-, und Lernbehelfen bei Betreuung von Lehrveranstaltungen mittels der eLearning Lernplattform WebCT Vista.
Audiothek-Hörstation
Fachbereichsbibliothek für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Hofburg, Batthyanystiege, 1. Stock
1010 Wien
Mo-Mi: 9.00 bis 17.00 Uhr
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