Die 14. Sammlungstagung findet an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn vom 5. bis 7. Oktober 2023 statt und wird gemeinsam mit der Gesellschaft für Universitätssammlungen e.V. (GfU) ausgetragen. Sie widmet sich dem Thema „Sammlungen in Bewegung. Chancen und Herausforderungen von analogen und digitalen Umzügen“.
Objekte aus den Universitätssammlungen wurden und werden häufig bewegt: Sie werden in der Lehre eingesetzt, in Ausstellungen gezeigt und zu Forschungszwecken von ihrem Aufbewahrungsort an die entsprechenden Arbeitsstätten gebracht und dort untersucht. Neben diesen Bewegungsprozessen finden jedoch auch andere, aufwendige, manchmal plötzlich notwendige Bewegungen ganzer Sammlungen und Museen statt – Umzüge, die aufgrund von Reparatur-, Sanierungs- und Umbaumaßnahmen erfolgen, oder weil Sammlungen aufgelöst, zusammengelegt und teilweise aufgegeben werden. Solche Umzüge stellen jedes Museum vor Herausforderungen; für Universitätsmuseen und -sammlungen sind sie aufgrund der speziellen Rahmenbedingungen an den Universitäten mit besonderen Risiken und Problemen verbunden. Vielfach verfügen die Sammlungen über zu wenig Personal, zu wenig finanzielle Mittel und zu wenig „Umzugskompetenz“. Rechtliche und versicherungstechnische Aspekte müssen ebenso wie logistische, konservatorische und restauratorische Faktoren beachtet werden. In einigen Fällen ist es aufgrund von unzureichendem Inventarisierungsstand oder wegen fehlender Zuständigkeiten (z.B. bei verwaisten Sammlungen) nahezu unmöglich, den Umzug angemessen vorzubereiten und durchzuführen.
Gleichzeitig können notwendig gewordene Umzüge auch eine Chance bieten, längst überfällige Maßnahmen umzusetzen und die Sammlungen für die Zukunft besser aufzustellen. In manchen Fällen wird die Notwendigkeit der Finanzierung einer Datenbank, einer professionellen Restaurierung oder einer Neuaufstellung von Sammlungen erst durch Umzüge vonseiten der Universitätsleitung und anderen Entscheidungsträgern (an)erkannt. Dies kann ebenso wie das häufig erhöhte Interesse der Medien genutzt werden, um langfristige und nachhaltige Lösungen zu finden und die Situation der Universitätssammlungen grundsätzlich zu verbessern.
Digitale Umzüge von Objekt- und Sammlungsdaten sind ein weiteres Thema, mit dem sich zahlreiche Sammlungen und Museen auseinandersetzen (müssen), weil die bisherigen Datenbanklösungen nicht (mehr) wie erwartet funktionieren, die Systeme nicht den Anforderungen entsprechen oder Entscheidungen für Verbundlösungen getroffen werden. Oft werden neue Netzwerke und Plattformen aufgebaut, nachhaltige Lösungen und Langzeitarchivierung angestrebt. Dies alles stellt Sammlungen ebenfalls vor große Herausforderungen, bietet gleichermaßen aber auch die Gelegenheit, aus früheren Fehlern zu lernen und Digitalisierungsprozesse zu beschleunigen.
Die Tagung möchte ein Forum für den Austausch von Erfahrungen, Ideen und Praxisbeispielen zu analogen und digitalen Umzügen von Universitätsmuseen und -sammlungen bieten. Geplant sind unterschiedliche Formate: Vorträge, Workshops, Poster und Filme. Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Wir freuen uns über praxisbezogene Beiträge (gern mit Best-Practice oder Worst-Case-Beispielen) sowie Vorträge über restauratorische und konservatorische Fragestellungen wie auch Präsentationen über IT-bezogene, logistische, rechtliche und finanzielle Aspekte. Weitere Themenvorschläge, die im Zusammenhang mit analogen und digitalen Umzügen von Sammlungen stehen, und dabei Chancen und Herausforderungen aufzeigen, sind willkommen. Ebenso freuen wir uns über kurze Filmbeiträge, die sich für die geplante Abendveranstaltung Filmcafé eignen.
Bitte senden Sie uns bis zum 22.06.2023 Ihren Vorschlag für einen Vortrag, einen Workshopbeitrag, einen Film oder ein Poster in Form eines Exposés von max. 1.500 Zeichen, zusammen mit einem kurzen Lebenslauf per E-Mail an folgende Adresse: ahannig@uni-bonn.de
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