Am 19. Juni 2012 fand das nunmehr elfte Sammlungstreffen im Festsaal des Universitätsarchivs statt. Das Treffen, zu dem sich etwa 25 Personen einfanden, stand unter dem Thema "Statusbestimmung wissenschaftlicher Sammlungen und Entwicklung eines gesamtuniversitären Sammlungskonzepts" und wurde von Frau Mag.a Claudia Feigl moderiert. Nach einer Begrüßung durch den Leiter des Archivs, Hofrat Mag. Thomas Maisel, gab Claudia Feigl einen kurzen Überblick über die Tagesordnung und erinnerte an das erste Sammlungstreffen, das vor mittlerweite fünf Jahren, am 5. Juni 2007 an der Universitätsbibliothek stattgefunden hat. Seitdem habe sich im Bereich Sammlungen viel verändert, und wie sie hoffe, zum besseren. Herzlich willkommen hieß sie eine Gastreferentin des ersten Sammlungstreffens, Frau Dr.in Monika Knofler, die als Direktorin des Kupferstichkabinetts der Akademie der Bildenden Künste nicht nur eine große und bedeutende Universitätssammlung leitet, sondern darüber hinaus auch als Koordinatorin wissenschaftlicher Sammlungen in Österreich tätig ist. Die Teilnehmerzahl und das Interesse an den Sammlungstreffen sei über die vielen Jahre konstant geblieben, sodass mit den Sammlungstreffen tatsächlich eine fächerübergreifende, universitätsweite Informationsplattform und ein Forum geschaffen wurde, in dem sammlungsspezifische Themen sachlich und konstruktiv diskutiert und besprochen werden. Darüber hinaus dienen die Sammlungstreffen aber auch dazu, die Sammlungen innerhalb der Universität besser bekannt und sichtbar zu machen und so stand auch diesmal ein Vortrag über die Sammlungen des Universitätsarchivs als erstes auf dem Programm.
Thomas Maisel gab in seinem Vortrag einen groben Überblick über die vielfältigen Sammlungsbestände und machte zunächst auch die Unterschiede zwischen Archiv- und Sammlungsgut deutlich. Danach folgte ein Vortrag von Claudia Feigl zur Funktion von Statusbestimmungen wissenschaftlicher Sammlungen, der auf die Wichtigkeit von Ist-Analysen der Sammlungen hinwies, um die eigenen Qualitäten der Sammlungen deutlich herauszuarbeiten und in weiterer Folge ein gesamtuniversitäres Sammlungskonzept ableiten zu können. Nutzbarkeit und Nutzung sind dabei die zentralen Bewertungskriterien, wobei die potentielle Bedeutung einer Sammlung nicht ausser Acht gelassen werden darf- im Gegenteil. Besteht doch in der Offenheit gegenüber neuen Fragestellungen und Untersuchungsmethoden gerade die große Besonderheit von Sammlungen. An diesen Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion, die vor allem um die Frage der Kategorisierung der Sammlungen kreiste. Eine dreistufige Einteilung, die Inhalt des Sammlungskonzepts sein soll, muss noch gefunden werden. Nach einer Kaffeepause folgte die Präsentation des Entwicklungsplans der Zoologischen Sammlung, in dem kurz- und mittelfristige Vorhaben und Ziele ausgearbeitet wurden. Darauf folgte ein Vortrag eines ausländischen Gastes, der über zwei Wochen an der Seite von Frau Feigl die Sammlungen und Sammlungsaktivitäten an der Universität Wien kennenlernte. Frau Jennifer Schmitz, M.A. ist an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in der Altamerikasammlung tätig und stellte diese und deren rege Aktivitäten in ihrem Vortrag vor. Weiters kam sie auf den Verbund der Universitäts-Museen der Universität Bonn zu sprechen und in diesem Zusammenhang wurden die unterschiedlichen Situationen der Sammlungen an den Universitäten Bonn und Wien diskutiert.
Zuletzt berichtete Claudia Feigl von der Sammlungstagung 2012 in Erlangen-Nürnberg, präsentierte die Neufassung der Sammlungsordnung und stellte die wichtigsten laufenden Projekte und Neuigkeiten vor. Ihren Abschluss fand das Sammlungstreffen in einer Führung durch die Schausammlung des Festsaals, der die interessierten Teilnehmer bis weit nach 14.00 Uhr aufmerksam folgten.
Fotos: Jennifer Schmitz