Die von den Kuratoren Matthias Dusini und Ivan Ristić konzipierte Ausstellung Verborgene Moderne. Faszination des Okkulten um 1900 beleuchtet die künstlerischen und geistigen Strömungen an der Schwelle zur Moderne, in denen sich Kunst, Spiritualität und Wissenschaft auf neuartige Weise verbanden.
Die Ausstellung führt in eine Zeit, in der sich Kunst, Religion und Wissenschaft noch nicht voneinander gelöst hatten, sondern gegenseitig inspirierten. Sie zeigt, wie Künstlerinnen und Denkerinnen in Wien und darüber hinaus auf spirituelle, psychologische und esoterische Konzepte zurückgriffen, um das Unsagbare sichtbar zu machen - von tranceartigen Zeichnungen über auratische Porträts bis hin zu abstrakten Farbräumen.
Zeitraum:
04. September 2025 - 18. Jänner 2026
Rund 180 Werke von mehr als 80 Künstler*innen spannen in dieser groß angelegten Überblicksschau einen Bogen von den 1860er-Jahren bis in die 1930er-Jahre. Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Skulpturen, Plakate und Bücher, die die Vielfalt einer Zeit dokumentieren, in der Kunst als Medium der Erkenntnis verstanden wurde.
Die Schau beleuchtet, wie Künstler*innen wie Hans Makart, Karl Wilhelm Diefenbach, Edvard Munch, August Strindberg, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Max Oppenheimer und Koloman Moser das Unsichtbare, das Spirituelle und das Psychologische ins Zentrum ihrer Arbeit rückten. Dabei wird deutlich, wie die Ideen des Okkulten, des Spiritismus und der Theosophie nicht nur esoterische Randerscheinungen waren, sondern tief in das künstlerische Denken der Moderne eingedrungen sind.
Besonderes Augenmerk gilt den Wechselwirkungen zwischen Lebensreformbewegungen, Naturkult, fernöstlicher Philosophie und moderner Psychologie. Themen wie Körper und Seele, Inspiration und Trance, Licht und Energie, Magnetismus und Strahlung werden als künstlerische Ausdrucksformen einer Epoche sichtbar, die sich in der Spannung zwischen Rationalität und Magie befand.
Mit der Verborgenen Moderne präsentiert das Leopold Museum eine Ausstellung, die nicht nur kunsthistorisch, sondern auch kulturkritisch zu verstehen ist: Sie fragt danach, wie die utopischen, spirituellen und esoterischen Sehnsüchte um 1900 bis in unsere Gegenwart hineinwirken - und was sie über unser heutiges Verhältnis zu Wissenschaft, Glauben und Erfahrung aussagen.
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