Die Bedeutung der Diabildsammlung des Instituts für Geographie und Regionalforschung basiert auf ihrer Historie. Einst dienten diese Bilder in einem Zeitalter vor Fernseher und Computer sowohl der Untermauerung wissenschaftlicher Ergebnisse in Forschungspublikationen als auch der Wissensvermittlung im Hochschulunterricht. Die Weiterentwicklung der Technologie und die Möglichkeit der Nutzung moderner Medien lassen Objekte dieser Sammlung zunächst nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Bei näherer Betrachtung wird jedoch ein Weltbild sichtbar, das in dieser Form nicht mehr existiert. Anhand der Dias lassen sich Veränderungen von Räumen und Objekten erkennen und nachweisen. Hierin liegt nun der aktuelle wissenschaftliche und didaktische Wert der Sammlung, die derzeit in mehreren Schritten in eine moderne, digitale Form gebracht wird. Insgesamt sind rund 50.000 Bilder vorhanden; sie wurden zwischen 1910 und 1990 zusammengetragen.
Der älteste Teil der Sammlung besteht aus circa 2.000 Glasrahmenbildern aus der Zeit zwischen 1920 und 1940 in verschieden Großformaten (z.B. 8 x 7 cm; 10 x 7 cm). Ab den 1950er Jahren gelangten herkömmliche Dia-Formate zum Einsatz (24 x 36 mm; 5 x 5 cm). Diese wurden bis circa 1965 in Glas gerahmt, danach in Kunststoffrahmen. Zwischen 2009 und 2013 wurden die wertvollsten Exemplare mit finanzieller Unterstützung der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie digitalisiert und damit für die Zukunft gesichert. Beispiele sind über die Website der Sammlung einsehbar.
Die Inhalte der Sammlung sind dem Wesen der Geographie entsprechend breit gestreut und geben im Wesentlichen die Forschungsschwerpunkte der Wissenschaftler (und Fotographen) wieder. Genannt seien hier die Abbildungen von Norbert Lichtenecker, Hans Bobek, Josef Matznetter, Julius Fink, Ernest Troger und Hans Fischer. Deren Bilder sind einzigartig und wertvoll. Etwa Hans Fischers Abbildungen der Hindukusch-Expedition im Jahr 1962 und der Österreichischen Dhaula-Himal-Expedition von 1963. Oder die Iran-Bildserie von Hans Bobek aus dem Jahr 1934. Zu den Highlights zählt auch eine Autochrom-Glasrahmenserie Südtirols aus den 1920er Jahren.
Für wissenschaftliche Zwecke ist die Sammlung nach vorheriger Terminvereinbarung zugänglich.
LANG, Walter: Diabildsammlung des Instituts für Geographie und Regionalforschung. In: Schaukästen der Wissenschaft. Die Sammlungen an der Universität Wien. Feigl, Claudia (Hg.). Wien, Böhlau Verlag, 2012. S. 59–61. Exemplare im Bestand der UB Wien, dieser Beitrag als elektronischer Text .
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Fassmann, Heinz: Portrait : Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien. In: Forum Raumplanung 2 (2004), S. 53–58.
Fassmann, Heinz: Geography in Austria. In: Belgeo, Heft 1 (2004), S. 17–32.