Königin-Alexandra-Vogelfalter

Königin-Alexandra-Vogelfalter

Ornithoptera alexandrae
Flügelspannweite: ca. 20 cm
Aus der Insektensammlung


Zu den Raritäten der entomologischen Sammlungsbestände der Universität Wien zählt die Gruppe der "Vogelflügler" oder "Vogelflügelfalter". Es handelt sich dabei um tropische Vertreter der Ritterfalter (Papilionidae), wozu auch die heimischen Arten Schwalbenschwanz, Segelfalter, Osterluzeifalter und die verschiedenen Apollo-Arten zählen. In den Tropen ist diese Familie mit etwa 700 Arten vertreten. Die Vogelflügelfalter umfassen einige Gattungen mit wenigen Arten, namensgebend ist die Gattung Ornithoptera.

Alle Vertreter leben im indo-australischen Raum, etwa Neuguinea, Borneo, Sumatra und einzelnen Inselketten, mit oft sehr lokaler Verbreitung über einige Täler. Dieser Umstand äußert sich auch durch zahlreiche, in Färbung und Zeichnung differenzierte Unterarten. Es sind die größten Tagfalter mit Flügelspannnweiten von 19–28 cm, wobei Männchen stets kleiner sind. Beide Geschlechter sind zusätzlich durch Färbungen und Flügelmuster deutlich zu unterscheiden. Bei Ornithoptera etwa zeichnen sich die Männchen durch extravagant geformte Flügel mit metallischer Grün-, Blau- oder Kupfer-Färbigkeit aus, die Weibchen hingegen durch schwärzlich-graue und weiß-gelbe Musterung. Bei der Gattung Troides bewegt sich das elegante Färbungsspektrum vorwiegend zwischen dottergelb, hellgrau und schwarz. Die bis zu 20 cm großen Raupen ernähren sich von giftigen Osterluzei-Arten und nehmen dadurch auch die Giftstoffe der Futterpflanzen auf, wodurch sie für Fressfeinde ungenießbar werden. Die Falter finden sich gelegentlich in größeren Männchentrupps an feuchten Stellen ein, um den Wasser- und Mineralbedarf zu decken, andere Arten fliegen nur im Wipfelbereich der Urwaldbäume.

Die "Vogelflügler" zählen insgesamt zu den besonders streng geschützten Schmetterlingsarten. Jeglicher Handel ist zwar verboten, doch werden auf dem Markt einzelne Arten / Unterarten um bis zu 800 Euro pro Individuum geboten. Einer der Hauptgründe liegt in der rasanten Verkleinerung und Vernichtung der Lebensräume aufgrund des ungezügelten Einschlags tropischer Hölzer. Der bescheidene Sammlungsbestand in der Insektensammlung der Universität Wien umfasst 18 Individuen aus sieben verschiedenen Arten, datiert aus der Zeit zwischen 1904 und 1911.

Text: Ao. Univ.-Prof. i. R. Dr. Wolfgang Waitzbauer, Foto: © Wikipedia .