Eurythrea austriaca (Linné 1767)
Familie: Prachtkäfer (Buprestidae)
Größe: ca. 25 mm
Aus der Insektensammlung
Prachtkäfer sind eine sehr ursprüngliche Käferfamilie und existieren schon seit 200 Mio. Jahren. Selbst 60 Mio. Jahre alte fossile Abdrücke glänzen noch immer wunderbar metallisch wie zu Lebzeiten. Die meisten Arten glitzern und leuchten auch heute in allen Regenbogenfarben wie lebende Edelsteine. Tropen und Subtropen sind die Verbreitungsschwerpunkte. In Mitteleuropa sind zahlreiche Arten seit Jahrzehnten selten geworden oder vermutlich sogar ausgestorben. Gründe gibt es viele, meistens sind es Verschlechterungen der Lebensbedingungen für die Larven, die sich oft mehrjährig im Holz und unter der Rinde alter oder abgestorbener Bäume entwickeln.
Erythrea austriaca wird bis zu 25 mm groß; die gesamte Oberseite glänzt grün bis bläulich mit purpurfärbigem Seitenrand, die Unterseite schimmert grün-kupfrig. Die Art besiedelt den Mittelmeerraum und das südliche Mitteleuropa, so auch die Schweiz, Süddeutschland und Österreich, aber überall nur sehr lokal und selten. Die Larven leben in alten Wäldern mit Urwaldcharakter und besiedeln anbrüchige oder tote, mehrhundertjährige Tannen. Die letzte Meldung aus Österreich stammt aus dem Urwald „Rothwald“ bei Lunz am See (NÖ) vom Juli 1923. Aktuell gilt die Art in Mitteleuropa als ausgestorben, ein aktuelles Vorkommen in Österreich ist fraglich. Nach der Bundes-Artenschutzverordnung gilt sie als streng geschützt.
Die Insektensammlung des Departments für Theoretische Biologie der Universität Wien verfügt über einen gut sortierten Bestand heimischer Prachtkäfer mit mehrheitlich sehr seltenen Arten, darunter sechs Exemplare von Eurythrea austriaca aus dem 19. Jahrhundert.
Text: ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Waitzbauer, Fotos: Maximilian Petrasko