Das Orientalische Institut der Universität Wien (heute: Institut für Orientalistik) erhielt 1949 eine Sammlung von etwa 3000, vorwiegend sprachwissenschaftlichen Büchern als Dauerleihgabe. Diese Sammlung zählt heute zum Bestand der Fachbereichsbibliothek Afrikawissenschaften und Orientalistik.
Die wertvollen Druck- und vereinzelten Handschriften stammen aus der ehemaligen Bibliothek der Konsularakademie (heute: Diplomatische Akademie Wien), die 1754 von Kaiserin Maria Theresia als Kaiserlich-Königliche Orientalische Akademie gegründet wurde. Sie galt als erste staatliche Ausbildungsstätte für Diplomaten weltweit und ermöglichte ihren Zöglingen neben Sprachunterricht in Osmanisch-Türkisch, Persisch und Arabisch auch politische und wirtschaftliche Bildung.
Die Bücher der Sammlung datieren vom späten 16. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, der überwiegende Teil wurde im 19. Jahrhundert veröffentlicht. Da von einigen Büchern mehrere Exemplare vorhanden sind, entsteht der Eindruck einer Lehrbuchsammlung. Der Bestand umfasst unterschiedliche Themenbereiche wie orientalische Philologie, Geschichte, Literatur und Sprachen.
Eine Besonderheit des Bestandes sind die systematisch vergebenen Signaturen auf den rot umrandeten Etiketten, der Großteil der Bücher wurde mit O für Orientalica signiert. Die verschiedenen Stempel und Etiketten in den Büchern der Konsularakademie sind charakteristisch für diesen Bestand und lassen seine Provenienz eindeutig erkennen.
Im Rahmen eines Abschlussprojekts des Universitätslehrgangs Library and Information Studies 2023/24/25 soll diese wertvolle Sammlung nun einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden.