Schwarz-Kiefer

Schwarz-Kiefer

Pinus nigra
Deutsche Namen: Schwarz-Kiefer oder Schwarz-Föhre
Pflanzenfamilie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Aus dem Botanischen Garten der Universität Wien


Die Schwarz-Kiefer kann bis zu 40 Meter hoch und 600–800 Jahre alt werden. Sie ist vor allem in Südeuropa heimisch und erreicht in Österreich an der Thermenlinie ihre nördliche Verbreitungsgrenze. Weiter nördlich findet man sie nur als Einzelbäume und vor allem in Anpflanzungen. Das natürliche Verbreitungsareal ist allerdings sehr stark zersplittert. Die Unterart Pinus nigra subsp. nigra (Österreichische Schwarz-Kiefer) kommt zum Beispiel nur in Österreich und auf dem Balkan vor.

Das Holz der Schwarz-Kiefer wird sehr vielfältig verwendet; u. a. zur Herstellung von Zellstoff und Sperrholz sowie als Bauholz. Da die Schwarz-Kiefer-Bretter nicht knarren, werden sie außerdem für den Bau von Bühnen verwendet.
Im Wienerwald und weiteren Gebieten des südlichen Niederösterreichs wird die Schwarz-Kiefer seit dem 17. Jahrhundert zur Pecherei (Harzgewinnung) genutzt. Innerhalb eines Jahres werden dabei pro Stamm bis zu 4 kg Harz gewonnen. Das gewonnene Harz wurde in der Papier-, Lack-, Seifen- und Schuhcremeindustrie verwendet. Heute wird das gewonnene Pech vor allem in der Naturkosmetik und als Bogenharz für Streichinstrumente verwendet. Das Holz gepechter Bäume ist in der Regel nur noch als Brennholz verwendbar. 2011 wurde die Pecherei von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe Österreichs  anerkannt; der "selbstständige Pecher" ist in Österreich immer noch ein anerkannter Beruf.

Die Schwarz-Kiefer wird in einigen Regionen, z. B. in Ostdeutschland und in den USA, auch als Christbaum verwendet. Da die mediterrane Art auch in warmen Räumen relativ spät zu nadeln beginnt, eignet sie sich besonders für Innenräume. Darüber hinaus wächst die Schwarz-Kiefer auch auf sandigem Untergrund, wodurch sie in Regionen mit sandigem Erdreich häufig in Christbaum-Pflanzungen verwendet wird. Die Kronenform der Schwarz-Kiefer ist variabel, die Bäume aus den Pflanzungen haben aber die für Christbäume typische Kegelform.

Standort im Botanischen Garten der Universität Wien: unter anderem in den Gruppen 10, 21, 25. Zwei besonders malerische Exemplare stehen in der Hauptallee.

Text: Martin Rose, Foto: Rudolf Hromniak