Pflanzenfamilie: Korbblüter (Asteraceae)
Wuchshöhe: ca. 100–150 cm
Aus dem Botanischen Garten der Universität Wien
Standort: Gruppe 16
Die Arten der Gattung Dahlia sind auf den Hochebenen Zentralamerikas heimisch. Es sind ausdauernde, krautige Pflanzen aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Azteken kultivierten die Dahlien wegen ihrer Knollen als Nahrungspflanze - eine Nutzung, die heute kaum noch existiert.
Dahlien waren den Europäern schon seit der Besiedlung Mittelamerikas bekannt, aber erst durch den begeisterten Bericht von Nicolas-Joseph Thiéry de Menonville (1739–1780) im Jahr 1787 wurden die Botaniker auf sie aufmerksam. Der Franzose war ursprünglich in Mexiko, um die für Färbezwecke interessante Cochenilleschildlaus zu stehlen. 1791 sandte ein Mitarbeiter des Botanischen Gartens von Mexiko-Stadt dann Samen nach Madrid und die Gattung Dahlia wurde dort wissenschaftlich beschrieben. Im Laufe der Zeit vergrößerte sich die Artzahl auf heute 45 anerkannte Arten. In Europa ist ihre Kultur unproblematisch, sie sind hier jedoch nicht winterhart.
Auf Grund der hübschen und großen Blütenstände wurden schon früh unterschiedliche Sorten gezüchtet. Ausgangspunkt fast aller Sorten sind Kreuzungen der beiden Arten Dahlia coccinea und Dahlia pinnata. Derzeit werden im internationalen Dahlienregister, das von der Royal Horticultural Society betrieben wird, über 57.000 unterschiedliche Sorten, mit einer riesigen Variation in Form und Farbe der Blüten, gelistet. Blaue Dahlien sind allerdings nicht darunter und der schon 1846 dafür ausgeschriebene Preis von 2.000 £ ist noch nicht vergeben.
Anlässlich des 650-jährigen Jubiläums der Universität Wien gibt es eine "Jubiläums-Dahlie". Die entsprechende Dahlien-Taufe dieser neuen Sorte wird am 12. September beim Züchter stattfinden. Die Sorte gehört zur Klasse der Dekorativ-Dahlien und wurde vom international renommierten Wiener Betrieb Dahlien-Kultur Wirth gezüchtet und vom Rektorat ausgewählt. Dekorativ-Dahlien, die auch als Schmuck-Dahlien bezeichnet werden, besitzen dicht gefüllte Blüten mit besonders breiten Blütenblättern und bilden in der Mitte der Blüte keine erkennbare Scheibe. Sie stellen den größten Teil der derzeitigen Sorten.
Text: Martin Rose, Foto: Rudolf Hromniak, Zeichnung: Margareta Pertl