„Meine Bücher sollen weiter sprechen, wenn die letzten Zeugen schweigen.“
Mit diesem Gedanken nahm die Shoah-Überlebende und Historikerin Prof. Dr. Gertrude Schneider 65 Jahre nach ihrer Befreiung Abschied von ihren Büchern und übergab sie der Wolfgang Suwelack-Stiftung in Billerbeck, Deutschland.
Aufgrund des wachsenden zeitlichen Abstands wird es nicht mehr lange dauern, bis keiner mehr da ist, der aus eigener Erfahrung über die Zeit des Nationalsozialismus berichten kann. Es drängt sich die Frage auf, warum und wie weiterhin der NS-Zeit gedacht werden soll.
Diese Tatsache und der Wunsch von Gertrude Schneider führten dazu, mit Hilfe der Bücher ihrer Biographie und Erinnerungsarbeit nachzuspüren und einen Bogen zu aktuellen Diskussionen über Erinnerungskultur zu schlagen. Ihre Bücher bilden zusammen mit zwei Interviews und einigen Dokumenten die Grundlage dieser Wanderausstellung.
An der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte der Universität Wien wird die Ausstellung um einige konkrete Gedenk- und Erinnerungsformen und Aufarbeitungsprojekte der NS-Zeit an der Universität Wien erweitert, wie z. B. die NS-Provenienzforschung der Universitätsbibliothek Wien, das Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938, das DENK-MAL Marpe Lanefesh u. a.
Damit verbindet sich die allgemeine Thematik mit den konkreten lokalen Bezügen und der Arbeit der Zeitgeschichtsforschung am Ausstellungsort Universität Wien.
Programm:
Begrüßung
Claudia Theune-Vogt,
Dekanin Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Wien
Maria Seissl,
Leiterin Bibliotheks- und Archivwesen, Universität Wien
Johanna Gehmacher,
Vorständin Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Zur Ausstellung
Christine Stromberger,
Verein „Wohnprojekt Grundsteingasse 32“
Gertrude Schneider in Ottakring
Daniel Gollmann, Villa ten Hompel, Münster
Zur Wanderausstellung „EXLIBRIS“
Herbert Posch, Forum Zeitgeschichte der Universität Wien
Gedenken und Erinnerung an der Universität Wien
Vortrag
Gertrude Schneider, New Jersey, USA
Eröffnung und Führung durch die Ausstellung mit Gertrude Schneider und den Ausstellungsmachern.
Im Anschluss wird zu Brot und Wein gebeten.
Um Anmeldung wird bis 22. März unter +43-1-4277-412 29 bzw. forum.zeitgeschichte@univie.ac.at gebeten. Die Einladung zur Ausstellungseröffnung können Sie hier als PDF herunterladen.