Lesung: Erich Hackl "Stille Post für Spanien"

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Lesung: Erich Hackl "Stille Post für Spanien"

Donnerstag, 12. April 2018, 18:30 Uhr, Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte

Am Donnerstag, dem 12. April 2018 um 18:30 Uhr, findet an der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte im Rahmen der Ausstellung "Camaradas. Österreicher im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939. Fotos aus dem Bestand des Spanienarchivs und des Fotoarchivs des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes." eine Lesung von Erich Hackl statt.


Zur Lesung

Ausgehend von der Biographie Hans Landauers, Spanienkämpfer und Begründer des Spanienarchivs am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes in Wien, erzählt Erich Hackl die Geschichten zahlreicher Österreicherinnen und Österreicher in den Internationalen Brigaden nach und beschreibt gleichzeitig die Entstehung des Archivs.

Erich Hackl hat sich wie wenige andere Autoren mit Lebensgeschichten politisch widerständiger Menschen auseinandergesetzt und sie für die Nachwelt aufbewahrt, sei es in Österreich, Spanien oder Lateinamerika und in Büchern wie „Abschied von Sidonie“, „Sara und Simón“ oder „Die Hochzeit von Auschwitz“. Zugleich hat er gemeinsam mit Hans Landauer das „Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer 1936–1939“ publiziert; in der 2016 erschienen Anthologie „So weit uns Spaniens Hoffnung trug“ hat er Prosatexte deutschsprachiger Autorinnen und Autoren zum Spanienkrieg versammelt. Ebenso ist er als Übersetzer, Herausgeber und Kritiker tätig. Für sein gesellschaftspolitisch engagiertes Schreiben erhielt Hackl zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen.


Programm:

Begrüßende Worte
Bertrand Perz | Forschungsschwerpunkt "Gewalt, Diktaturen und Genozide", Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien

Zur Ausstellung "Camaradas"
Georg Pichler | Universidad de Alcalá, Madrid

Lesung
Erich Hackl

Im Anschluss
Besichtigung der Ausstellung und Wein


Zur Ausstellung

Am 17. Juli 1936 putschten spanische Generäle gegen die demokratisch gewählte Regierung der Zweiten Republik und traten damit den Spanischen Bürgerkrieg los. Drei Monate später wurden die Internationalen Brigaden gegründet, denen sich in den folgenden zwei Jahren an die 35.000 Männer und Frauen aus 53 Ländern anschlossen, darunter auch 1.400 österreichische Freiwillige, die den Faschismus unter „Spaniens Himmel“ bekämpften.

Die Ausstellung möchte das Schicksal der österreichischen Freiwilligen vor Augen führen und ihre Lebenswege nachzeichnen: die Kämpfe im Februar 1934 gegen den Austrofaschismus, ihre Flucht aus der Diktatur des „Ständestaats“ ins Exil und in den Krieg nach Spanien, wo sie in verschiedenen Einheiten zum Einsatz kamen oder für den Sanitätsdienst tätig waren. Nach dem Ende des Bürgerkriegs kam ein Großteil von ihnen in die französischen Lager, später in die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Viele waren im Widerstand in Frankreich, am Balkan oder hinter der Front in Österreich aktiv, andere schlossen sich den Armeen der Alliierten an, bis sie schließlich im Mai 1945 in ihre Heimat zurückkehren konnten.

Die Ausstellung möchte nicht nur an den österreichischen Widerstand gegen den Faschismus erinnern, sondern auch in einer Zeit, in der faschistische Tendenzen sich erneut breit machen, die österreichischen Freiwilligen als Beispiel für den antifaschistischen Kampf zeigen und ein kollektives Denkmal setzen, das ihnen lange Zeit vorenthalten geblieben ist.

Eine Kooperation von:

Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Forschungsschwerpunkt Gewalt, Diktaturen und Genozide, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Wien
Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universitätsbibliothek Wien
Verein "prenninger gespräche"
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes

Universität Wien