An der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte findet am 29. Jänner 2019 die Präsentation der Online-Publikation Lexikon der österreichischen Provenienzforschung statt.
Programm
Grußworte
Oliver Rathkolb
Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien
Christoph Bazil
Leiter der Abteilung II/4: Denkmalschutz und Kunstrückgabeangelegenheiten im Bundeskanzleramt
Sebastian Schütze
Dekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien
Entstehung und Intention des Lexikon der österreichischen Provenienzforschung
Pia Schönberger
Provenienzforscherin in der Albertina im Auftrag der Kommission für Provenienzforschung 2011–2017, derzeit Bundeskanzleramt, Sektion Kunst und Kultur
Das Lexikon der österreichischen Provenienzforschung im Kontext der Digitalisierungsinitiativen der Kommission für Provenienzforschung
Leonhard Weidinger
Provenienzforscher im MAK im Auftrag der Kommission für Provenienzforschung, Konzeption und Leitung zahlreicher Digitalisierungsprojekte
Aus der Redaktionswerkstatt
Konstantin Ferihumer
Provenienzforscher an der Akademie der bildende Künste Wien im Auftrag der Kommission für Provenienzforschung und Redakteur des Lexikons der österreichischen Provenienzforschung (seit 2018)
Susanne Hehenberger
Kuratorin im Archiv des Kunsthistorischen Museums und Redakteurin des Lexikons der österreichischen Provenienzforschung (seit 2018)
Kommentar
Bertrand Perz
Universitätsprofessor für Zeitgeschichte an der Universität Wien
Moderation
Markus Stumpf
Leiter der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte und der NS-Provenienzforschung der Universität Wien
Im Anschluss laden wir zu Brot und Wein
Eine Veranstaltung der Kommission für Provenienzforschung beim Bundeskanzleramt in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte der Universitätsbibliothek Wien
Über das Lexikon der österreichischen Provenienzforschung
Im Februar 1998 wurde die österreichische Kommission für Provenienzforschung gegründet. Am 3. Dezember 1998 erfolgte die Verabschiedung der „Washington Conference Principles on Nazi-Confiscated Art“. Einen Tag darauf trat das Bundesgesetz über die Rückgabe von Kunstgegenständen aus den Österreichischen Bundesmuseen und Sammlungen in Kraft. Auf der Grundlage des österreichischen Kunstrückgabegesetzes beforschen die Mitglieder der Kommission seit nunmehr 20 Jahren systematisch die Herkunft aller Kunst- und Kulturgegenstände, die seit der NS-Zeit in die Bundesmuseen und -sammlungen gelangt sind. Basierend auf ihren Recherchen sprach der Kunstrückgabebeirat mehr als 350 Empfehlungen aus, und es erfolgte die Rückgabe von zigtausenden Objekten. In Restitutionsfragen gilt Österreich international als best practice-Beispiel.
Zum 20jährigen Bestehen der „Washington Principles“ und der Kommission für Provenienzforschung soll die digitale Initiative Lexikon der österreichischen Provenienzforschung präsentiert werden. Mit mehr als 200 online verfügbaren Artikeln präsentiert das Lexikon einen ersten Teil jener Erkenntnisse, die die Mitglieder der Kommission für Provenienzforschung sowie Provenienz forscherInnen anderer österreichischer und deutscher Institutionen seit 1998 über den Entzug von Kunst- und Kulturgütern während des Nationalsozialismus ermittelt haben. In Form kompakter Lexikoneinträge wird dieses Know-how, den Grundprinzipien der Wissenschaftlichkeit folgend, dem interessierten, über den engeren Fachkreis hinausreichenden Publikum zugänglich gemacht.
Der inhaltliche Schwerpunkt der Publikation liegt auf Personen und Institutionen, die in Österreich zirka zwischen 1930 und 1960 in Museen, in der Kunst- und Kulturpolitik, im Bereich des Sammelns sowie des Handelns mit Kunst- und Kulturgütern tätig waren. Das Lexikon der österreichischen Provenienzforschung bündelt disziplin- und institutionsübergreifend vorhandene Informationen. Es wird fortlaufend erweitert und ergänzt und sucht damit als digitales Instrument der Wissensvermittlung, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.