Daniel Ehrmann präsentiert sein Buch "Kollektivität. Geteilte Autorschaften und kollaborative Praxisformen 1770–1840", gefolgt von einer Diskussion mit Frieder von Ammon.
Programm
Begrüßung
Lydia Rammerstorfer | Vizepräsidentin Verein Neugermanistik | Institut für Germanistik, Neuere deutsche Literatur, Universität Wien
Präsentation und Gespräch
Daniel Ehrmann | Autor | Institut für Germanistik, Neuere deutsche Literatur, Universität Wien
präsentiert sein Buch und diskutiert mit
Frieder von Ammon | Institut für Deutsche Philologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Publikumsgespräch
Im Anschluss folgt ein Umtrunk!
Zum Buch
Um 1800 wird das Paradigma individueller Autorschaft dominant und trägt entscheidend zum Verständnis von Literatur als Kunst bei. Es lässt indes die häufig kollaborativen Praktiken des Verfassens von Texten in den Hintergrund treten. Dieses Buch rekonstruiert den kollektiven Charakter von Literatur.
In der Literatur zwischen 1770 und 1840 setzen sich wichtige Neukonzeptionen durch: Autoren werden zu individuellen Schöpfern, die Werke ihr geistiges Eigentum und beide somit aufs Engste verbunden. Dennoch werden die vielfältigen Formen der Zusammenarbeit beim Schreiben und Korrigieren sowie beim Überarbeiten und Publizieren weiter gepflegt. Dieses Buch bezieht diese beiden Ebenen in einer historischen Praxeologie systematisch aufeinander und macht jene Kollektivität sichtbar, die sich als Spezifik der Literatur um 1800 verstehen lässt.
Anhand literarischer, philosophischer und juristischer Texte von Goethe, Schiller und Herder über die Frühromantik bis zum Text des ersten Urheberrechts wird das Spannungsverhältnis von kollaborativer Verfasserschaft und individueller Autorenschaft erkundet. (Verlagstext)
- Link zum Buch in u:search – die Suchmaschine der UB Wien
Zu den Gesprächspartnern
Daniel Ehrmann ist Literaturwissenschaftler und forscht als APART-GSK-Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am Institut für Germanistik der Universität Wien über historische Textkulturen, prekäre Autorschaft und unfeste Werke in analogen und digitalen Literatursystemen.
Frieder von Ammon ist Lehrstuhlinhaber für Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Literatur des 20. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne an der LMU München. Seine Arbeitsgebiete sind Theorie und Geschichte der Lyrik, Literatur und Musik, Weimarer Klassik, Gegenwartsliteratur, Satire und literarisches Streiten und Intermedialität.