Die FB Philosophie und Psychologie lädt zur Präsentation des Buches "Kafka als Patient. Stationen in Wien und Kierling", geschrieben von Gerhard Strejcek unter Mitarbeit von Teresa Emich.
Programm
Begrüßung
Sonja Fiala | Leiterin der FB Philosophie und Psychologie, Universitätsbibliothek Wien
Einleitung
Marlene Weinzierl | Verlagshaus der Ärzte
Buchvorstellung
Gerhard Strejcek | Institut für Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Wien
Teresa Emich | Institut für Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Wien
Im Anschluss laden wir zu Brot und Wein.
Zum Buch
Der heute weltbekannte Autor Franz Kafka litt bereits früh unter vegetativen
Beschwerden und war seit 1917 schwer an Tuberkulose erkrankt. Sein Leidensweg
als Patient zog sich über fast sieben Jahre. Dieses Buch zeichnet Kafkas
Begegnungen mit den Ärzten und Ärztinnen in Wien nach, die seine letzten
Lebenswochen begleiteten.
Kafka war ein gesundheits- wie kostenbewusster Patient
Franz Kafka unterzog sich im Laufe seines Lebens vielen ärztlichen Untersuchungen,
wandte sich dabei aber immer mehr von der Schulmedizin ab. Er legte
großen Wert auf eine naturnahe Lebensführung, bevorzugte vegetarische
Speisen und bewegte sich viel im Grünen. Zudem kurte er häufig.
Für die schwache gesundheitliche Konstitution haben Kafkas Biografen dessen
Beziehungen und familiäre Krisen verantwortlich gemacht. Leistungsdruck,
eine erfolglose Partnersuche oder materielle Erwartungen der Eltern hatten
daran ihren Anteil.
Als bei ihm 1917 Lungen-Tbc diagnostiziert wurde, setzte er weiterhin auf den
bereits eingeschlagenen Weg, ohne die Krankheit selbst behandeln zu lassen.
Erst am Rande der Auszehrung zog er einen Krankenhausaufenthalt in Wien in
Betracht, was ihm zuvor immer als zu teuer erschienen war. Nach zehntägigem
Aufenthalt in der laryngologisch-rhinologischen Universitätsklinik übersiedelte
er in das Sanatorium Hoffmann in Kierling.
Kafkas Ärzte in Wien am Ende seines Lebens
Im Mittelpunkt dieses Buches stehen Kafkas Begegnungen mit den Ärzten
in Wien, die seine letzten Lebenswochen begleiteten. Erstmals in Buchform
wurden, soweit möglich, zu diesen Ärzten biografische Hintergrundinformationen
ergänzt, zumal sich unter Kafkas Behandlern einige damals namhafte
HNO-Ärzte und Internisten befanden.
Ihre Lebensgeschichten, aber auch die Darstellung von Kafkas Behandlungen
in seinen letzten Lebenswochen bieten einen interessanten Einblick in die Geschichte
der Oto-Rhino-Laryngologie in Wien sowie in die Medizin zur Zeit der
Ersten Republik, als größtenteils zugewanderte Mediziner aus den peripheren
Gebieten der untergegangenen K-.u.-K.- Monarchie in Wien wirkten.
(Verlagstext)