Österreich liest: FB Afrikanistik/Orientalistik

Österreich liest: FB Afrikanistik/Orientalistik

Freitag, 20. Oktober 2006, 19:00 Uhr, Fachbereichsbibliothek Afrikanistik und Orientalistik

Eine literarische und musikalische Begegnung zwischen Orient und Okzident.

19 Uhr:
Nagib Mahfus

Lesung aus seinen Werken
auf arabisch und deutsch
mit:
Nader Kraitt (Rezitation arabisch)
Helga Illich (Rezitation deutsch)
Gundula Sayouni (Rezitation deutsch)
Mufid Nema (Oud)

20.00 Uhr:
"Entführungen, Serails und der Orient in der Musik"

Vortrag mit Musikbeispielen
mit:
Nadja Kayali (Vortragende)

Eine literarische und musikalische Begegnung zwischen Orient und Okzident

Nagib Machfus

Am 30. August 2006 starb der berühmte ägyptische Autor Nagib Machfus in seinem 94. Lebensjahr in Kairo. Sein Lebenswerk umfasst mehr als 40 Romane und über 100 Drehbücher, Theaterstücke, Erzählungen und Zeitungsartikel. Im Jahr 1988 wurde er als bisher einziger arabischer Autor mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Nagib Machfus hat den Roman als neue Gattung in die arabische Literatur eingeführt. Besondere Berühmtheit erlangte er durch seine "Kairoer Trilogie", in der er politische Ereignisse und ideologische Konflikte in Form einer Familiensaga
aufarbeitet und ein sozialkritisches Bild der bürgerlichen Gesellschaft Kairos zeichnet.

Nader KRAITT wurde 1957 in Syrien geboren und studierte an der Universität in Damaskus Zivilingenieurswesen. Seit 1988 lebt er in Österreich, wo er unter anderem als freier Journalist und Autor tätig ist. Gemeinsam mit seiner Ehefrau führt er seit 2003 die arabische Buchhandlung AVERROES in Wien.

Mufid NEMA stammt aus dem Libanon und studierte am Musikkonservatorium in Beirut klassische orientalische Musik und Oud. Der Oudvirtuose und Komponist lebt seit einigen Jahren in Wien und hat bereits 3 CDs herausgegeben.

Helga ILLICH ist Schauspielerin und hat gemeinsam mit ihrem Ehemann 25 Jahre lang die Theatergruppe 80 in Wien geleitet.

Gundula SAYOUNI ist Juristin und hat an der Österreichischen Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall einen akademischen Lehrgang für Orientalistik abgeschlossen. Sie ist Gründungsmitglied des Kulturvereins AVERROES, der die arabische Literatur in Wien fördert.

Entführungen, Serails und der Orient in der europäischen Musik

Türkische Märsche, "Kaaba" rufende Derwische, ein Dhikr, Muezzine und Mekka-Pilger - all das kann man in der europäischen Musik finden. Nicht nur bei Mozart haben die Janitscharen und Serails ihre Spuren hinterlassen. Der Orient hat die Phantasie der Komponisten beflügelt.
In diesem Vortrag begeben wir uns auf eine musikalische Reise durch den Orient im Okzident.

Nadja KAYALI studierte Musikwissenschaft und Opernregie. Sie lebt als Dramaturgin und Regisseurin in Wien und ist u.a. gefragte Vortragende bei den Salzburger Festspielen. Im Mozartjahr war sie im Auftrag des Außenministeriums u.a. in Armenien, Kirgisistan, Kasachstan und im Libanon (Al-Bustan Festival). Am 21. November wird sie im Wiener Konzerthaus das Orchesterkonzert "Mozart und die Türken" moderieren.

Universität Wien