Am 12. April 2011 wird um 18.30 im Kleinen Lesesaal der Hauptbibliothek die Ausstellung "Als mein Vater starb - Zeichnungen und Zeugnisse der Kinder aus den Konzentrationslagern an der italienischen Ostgrenze (1942-1943)" im Rahmen eines Podiumsgespräches eröffnet.
Die dem 2009 verstorbenen Zeithistoriker Karl Stuhlpfarrer gewidmete Ausstellung wurde vom Centro Isontino di Ricerca e Documentazione Storica e Sociale Leopoldo Gasparini (Gradisca d�Isonzo) erstellt und zeigt Texte sowie Zeichnungen von Kindern, die unter menschenunwürdigen hygienischen Bedingungen und mangelhafter Ernährung in italienisch faschistischen Lagern interniert waren.
Deutschland hatte gemeinsam mit seinen Bündnispartnern Italien und Bulgarien im Jahre 1941 Jugoslawien überfallen, zerschlagen und aufgeteilt. Italien brachte über die Eroberungen im Ersten Weltkrieg hinaus neuerlich slowenisches Gebiet an sich und annektierte es unter der Bezeichnung Provinz Lubiana.
Im Jahre 1942 reagierte die italienische Besatzungsmacht auf das Erstarken der slowenischen Befreiungs- und Partisanenbewegung mit Terror gegen die Zivilbevölkerung. Dörfer wurden niedergebrannt, die Familien – Alte, Frauen und Kinder – in die Konzentrationslager deportiert, die für eine solche Zahl von Internierten nicht vorbereitet waren
Nach ihrer Befreiung sind die Kinder im Jahre 1944 in den von den Partisanen befreiten Gebieten – auch aus therapeutischen Gründen – in der Schule veranlasst worden, über ihre Erlebnisse zu berichten. Diese Texte und Zeichnungen befinden sich heute im Archiv der Republik Slowenien in Ljubljana.
(Karl Stuhlpfarrer, © Verlag Wieser)
Am Podiumsgespräch nehmen teil:
Dr. Metka Gombač
Leiterin der Abteilung Zeitgeschichte des Archivs der Republik
Slowenien, AusstellungskuratorinDr. Boris Marian Gombač
Centro "Leopoldo Gasparini", AusstellungskuratorUniv.-Doz. Dr. Bertrand Perz
Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb (Moderation)
Universität Wien, Institut für Zeitgeschichte
Universität Wien, Vorstand Institut für Zeitgeschichte