In der Pionierarbeit "Schlachtfelder" beleuchtet Ernst Langthaler am Beispiel des Reichsgaues Niederdonau alltägliche Kräftefelder zwischen Nationalsozialismus und Agrargesellschaft, in denen ländliche Akteure untereinander und mit NS-Funktionsträgern um Ressourcen rangen. Das Entwicklungsprojekt des völkischen Produktivismus – die Erzeugung eines "rassisch" und wirtschaftlich leistungsfähigen "Bauerntums" – blieb zwar in technischer Hinsicht stecken. Jedoch stellte es in institutioneller Hinsicht die Weichen der Agrarentwicklung in Richtung einer alternativen Moderne jenseits von Liberalismus und Kommunismus.
Ernst Langthaler ist Leiter des Instituts für Geschichte des ländlichen Raumes in St. Pölten (IGLR) und derzeit Senior Fellow am Rachel Carson Center for Environment and Society in München. Demnächst tritt er die Universitätsprofessur für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der JKU Linz an.
Es begrüßt Brigitta Schmidt-Lauber (Institut für Europäische Ethnologie, Universität Wien). Martin Kugler (Universum Magazin, Wien) spricht mit dem Autor über das Buch.
Anschließend lädt der Böhlau-Verlag zu Käse und Wein.