Die Vorstellung von Asien als einem Kontinent übernahmen China und seine Nachbarländer um 1600 von den Jesuiten. Doch wie sahen sich die Ostasiaten in der Frühen Neuzeit selbst? In ihrem Vortrag "Entering 'Asia': Imagining Continents in the Early Modern World through Japanese Eyes" gibt Kären Wigen einen Überblick darüber, wie japanische Kartenhersteller konfuzianische Kartographie, buddhistische Kosmologie und europäische geographische Kategorien phantasievoll zu etwas Eigenständigem verschmolzen.
Kären Wigen lehrt japanische Geschichte und Kartographiegeschichte in Stanford. Gemeinsam mit Martin Lewis veröffentlichte sie "The Myth of Continents: A Critique of Metageography" (1997). Ihre neuesten Publikationen sind: "A Malleable Map: Geographies of Restoration in Central Japan, 1600-1912" (2010) sowie der Sammelband "Cartographic Japan: A History in Maps" (2016).
Moderation: Marianne Klemun, Institut für Geschichte, Wien.