Die Frage nach dem Umgang mit „treuhänderisch“ verwahrtem Kulturgut bzw. Raubgut betrifft Bibliotheken, Archive und Museen sowie jüdische Institutionen.
Während die gängigen Erwerbungsarten in Kultureinrichtungen, wie Kauf, Geschenk, Pflicht und Tausch übliche Geschäftsvorgänge darstellen und im Rahmen der NS-Provenienzforschung kritisch untersucht werden, sind mit Auflagen versehene Übernahmen und Verwahrungen, wie Treuhand, Leihgaben oder Legaten aber auch staatliche Zuweisungen im Kontext von NS-Kulturgutraub und staatlichen Transformationsprozessen bislang wenig beachtet worden.
Ausgehend von der Frage, wie in Bibliotheken, Archiven und Museen mit „treuhänderisch“ übernommenen Kulturgütern bisher umgegangen wurde, werden Bibliothekar*innen, HistorikerInnen, Sammlungsbeauftragte und RechtsexpertInnen aus dem In- und Ausland eingeladen, strukturierte Vorgehensweisen zu erörtern und die Anforderungen, Chancen und Grenzen eines adäquaten Umgangs mit illegitim erworbenen Objekten im Rahmen einer „treuhänderischen Übernahme“ interdisziplinär zu diskutieren.
Die Tagung wird am Dienstag, 2. Mai 2017 mit einem Festakt eröffnet.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://provenienzforschungstagung2017.univie.ac.at/
Um Anmeldung wird bis 30. April 2017 unter gebeten.
Eine Veranstaltung des Arbeitsbereichs NS-Provenienzforschung der Universitätsbibliothek Wien in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB), der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich, dem Arbeitskreis Provenienzforschung und Restitution–Bibliotheken, dem Arbeitskreis Provenienzforschung e.V., der Kommission für Provenienzforschung, dem Zukunftsfonds der Republik Österreich und dem Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.