Alles, was bisher über den Werdegang des Naturforschers Nikolaus Joseph Jacquin erzählt wurde, basiert weitgehend auf dessen Selbstdarstellungen. In ihrem Buch "Nikolaus Joseph Jacquin (1727-1817) - ein Naturforscher (er)findet sich" ziehen Marianne Klemun und Helga Hühnel in neuer Weise unterschiedliche Quellen heran. Die beiden Autorinnen differenzieren den Aspekt von Jacquins Selbstformung und diskutieren, wie dieser von seinen Mäzenen Gerard van Swieten sowie Carl von Linné und von dem weltweiten Wissensaustausch mit Naturforschern abhängt. Anhand der Wissensräume (botanische Gärten und chemisches Labor) werden die Wissenskonstituierung und Statusbildung analysiert. Die Studie ist dabei auf die Praxis der Naturgeschichte ausgerichtet. So legt sie etwa offen, dass Jacquin seine Karibikexpedition (1754–1759) in den Tropen mit einer Perücke bewältigte und gemeinsam mit Begleitern mehr als 104 Paar Schuhe verschliss.
Nach der Begrüßung durch Institutsvorstand ao. Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarcz leitet Rektor Univ.-Prof. Dipl. Ing. Dr. Dr. h.c. Heinz W. Engl die Präsentation ein. Über das Buch spricht neben den beiden Autorinnen ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Karl Vocelka.
Im Anschluss an die Präsentation klingen die Weingläser beim kulinarischen Ausklang.