Der Einfluss der Zensur auf das geistige und politische Leben der Habsburgermonarchie im behandelten Zeitraum ist kaum zu überschätzen. Infolge der intensiven Kontrolle der Produktion und Distribution von Druckwerken sowie der Theater blieb der Handlungsspielraum im literarischen Feld bis 1848 stark eingeschränkt, auch im Bereich der Wissenschaft gaben Staat und Kirche die Normen des Erlaubten vor.
Die Studie widmet sich den institutionellen Grundlagen, der Arbeitsweise und den Ergebnissen der Zensurtätigkeit in Form von Auswertungen der Verbotslisten sowie den Zensoren, den betroffenen Autoren, Verlegern und Buchhändlern. Zehn Fallstudien beleuchten ausgewählte Gattungen und Zeitabschnitte, ein umfangreicher Anhang dokumentiert die wichtigsten Verordnungen und eine Auswahl von Zensurgutachten.
Programm
Begrüßung
Ariella Sobel, Leiterin der Fachbereichsbibliothek Bildungswissenschaft Sprachwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft
Werkstattbericht und Präsentation der zugehörigen Datenbank
Norbert Bachleitner, Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, Universität Wien
„Lucrezia Borgia“ und die Zensur in Lombardo-Venetien
Daniel Syrovy, Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, Universität Wien
„Ist nicht anstössig, aber gehaltlos“. Einige Anmerkungen zur paternalistischen Zensur in Böhmen
Petr Píša / Michael Wögerbauer, Institut für tschechische Literatur an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, Prag
Nach der Präsentation wird zu einem kleinen Buffet geladen.