Die Universitätsbibliothek Wien präsentiert im Rahmen von "20 Jahre Uni Wien Campus" eine neue Veranstaltungsreihe. Unter dem Motto "Erlesenes Erforschen" präsentieren Forscherinnen und Forscher der Universität Wien aus den unterschiedlichsten Disziplinen immer mittwochs um 19 Uhr im Eventpavillon im Hof 1 des Campus ihre aktuellen Publikationen.
Am 23. Mai wird die Rolle von Kurfürst Maximilian Franz als Musikmäzen anhand dessen Musiksammlung zwischen Wien, Bonn und Modena beleuchtet. Lassen Sie sich an diesem Abend auch musikalisch inspirieren!
Programm
Begrüßende Worte
Pamela Stückler (Universität Wien)
Christine Siegert (Beethoven-Haus Bonn)
Zur Idee und Genese des Forschungsprojekts
Birgit Lodes (Universität Wien)
Musik:
- Carl Ditters von Dittersdorf: Arie "Es war einmal ein alter Mann", aus dem Singspiel "Das rote Käppchen" (1788, Wien)
- Ludwig van Beethoven: 13 Variationen über die Ariette "Es war einmal ein alter Mann" für Klavier, WoO 66 (1792)
Maximilian Franz – ein "Freund der Bühne und der Tonkunst"
Elisabeth Reisinger (Universität Wien)
Zwischen Papier und Bühne: Erkenntnisse zur Opernbibliothek von Maximilian Franz
John D. Wilson (Universität Wien)
Musik:
- Christian Gottlob Neefe (vermutlich): "Will die Frau den Mann regieren", Einlagearie zum Singspiel "Das rote Käppchen" (Bonn 1792)
- Christian Gottlob Neefe: "Wer in Leid", Einlagearie zum Singspiel "Das rote Käppchen" (Bonn 1792)
The Operatic Library Goes Online: Präsentation der Datenbank
Elisabeth Reisinger, John D. Wilson (Universität Wien)
Beethoven und die Hofkultur
Christine Siegert (Beethoven-Haus Bonn)
Ausblick und Schlussworte
Birgit Lodes (Universität Wien)
Zur Buchreihe
Maximilian Franz (1756–1801), jüngster Sohn Maria Theresias und ab 1784 Kurfürst von Köln, genoss den Ruf eines anspruchsvollen Musikmäzens mit einer umfangreichen Notensammlung. Seine Regierungszeit umfasste eine Periode pulsierenden Musiklebens am Bonner Hof, die zusammenfiel mit Beethovens prägenden Dienstjahren als Mitglied der Hofkapelle. Kurz vor der Besetzung Bonns durch französische Truppen im Jahr 1794 wurde die Musikbibliothek des Kurfürsten jedoch in Sicherheit gebracht und nach dessen Tod aufgrund dynastischer Beziehungen nach Modena/Italien überstellt, wo sie sich in Teilen noch heute befindet.
Das vom FWF geförderte Forschungsprojekt „Die Opernbibliothek von Kurfürst Maximilian Franz“ (Institut für Musikwissenschaft, Universität Wien, 2013–2016, Leitung: Prof. Birgit Lodes) hat diese Quellen erstmals systematisch erfasst und ausgewertet. Die Ergebnisse werden nun in der neu gegründeten Reihe „Musik am Bonner kurfürstlichen Hof“ beim Verlag Beethoven-Haus Bonn veröffentlicht, die zeitnah mit weiteren Bänden zu Maximilian Franz selbst sowie zur Kirchenmusiksammlung des Bonner Hofs fortgesetzt wird. Bei der Veranstaltung werden die ersten beiden, kürzlich erschienenen Bände dieser Reihe präsentiert:
- Birgit Lodes, Elisabeth Reisinger und John D. Wilson (Hg.): Beethoven und andere Hofmusiker seiner Generation. Bericht über den internationalen musikwissenschaftlichen Kongress Bonn, 3. bis 6. Dezember 2015, Bonn: Verlag Beethoven-Haus 2018
- Link zum Buch in u:search - die Suchmaschine der UB Wien
- Elisabeth Reisinger, Juliane Riepe und John D. Wilson, in Zusammenarbeit mit Birgit Lodes, The Operatic Library of Elector Maximilian Franz: Reconstruction, Catalogue, Contexts, Bonn: Verlag Beethoven-Haus 2018
Die KünstlerInnen des Abends
Jerilyn Chou
Die gebürtige Texanerin Jerilyn Chou trat bereits in Europa, Afrika, Asien und Amerika als Sopranistin auf und arbeitete mit Dirigenten wie Helmuth Rilling, Hans-Christoph Rademann und Erwin Ortner. In Wien absolvierte sie an der Privatuniversität Universitätslehrgänge für Operette und einen Lehrgang für Lied-Messe-Oratorium am Diözesankonservatorium. Vor kurzem schloss sie ihr Masterstudium Lied und Oratorium bei Rannveig Braga-Postl und Gabriele Fontana an der MDW – Universität für Musik und darstellender Kunst Wien mit Auszeichnung ab. Meisterkurse besuchte Jerilyn bei Christa Ludwig, Barbara Bonney und Helmuth Deutsch u.a. Im Juni 2016 debütierte sie im Wiener Konzerthaus, wohin sie im März 2018 wieder eingeladen war. Zudem wirkte sie vor kurzem in einer Uraufführung für Solo-Sopran im Shanghai Oriental Art Center und im Brahmssaal des Wiener Musikvereins mit großem Erfolg mit. Als eine Preisträgerin des Jurykonzerts der Freunde der Wiener Staatsoper, wird sie zusätzlich im Sommer 2018 bei den Salzburger Festspielen und im Teatro Colón in Argentinien sowie 2019 im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins debütieren.
Alfredo Ovalles
Geboren in Caracas, Venezuela, begann sich der Pianist Alfredo Ovalles schon in jungen Jahren für Musik zu begeistern. Bereits zu seinem fünften Geburtstag wünschte er sich von seinem Vater Klavierstunden. Dabei zog ihn weniger die klassische Musik in den Bann als vielmehr ein altes Queen Konzertvideo, das er als kleiner Junge im Haus seiner Eltern fand.
Alfredo ist ein gefragter Solist und international anerkannter Kammermusiker. Auftritte führten ihn unter anderem nach Weißrussland, Deutschland, Polen, Rumänien, Spanien und in die Dominikanische Republik. Er performte in der Berliner Philharmonie, im Wiener Konzerthaus und im King’s Place in London. Weiters hatte Alfredo das Vergnügen zusammen mit dem Polnischen Baltic Philharmonie Orchester in Danzig, dem Theater für Akademie und Musik von Minsk, Belarus sowie dem Nationalen Symphonie Orchester der Dominikanischen Republik zu spielen.
Die nächste Veranstaltung der Reihe "Erlesenes Erforschen" ist am 30. Mai: "Von der Bibel bis zum Blockbuster": http://bibliothek.univie.ac.at/events/