Erlesenes Erforschen: Ganze Männer? Gesetze - Diskurse - Praxen. Zur Geschichte der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868-1914)

 © Titelseite des „Kikeriki. Humoristisches Volksblatt“, 19.11.1868

© Titelseite des „Kikeriki. Humoristisches Volksblatt“, 19.11.1868

Erlesenes Erforschen: Ganze Männer? Gesetze - Diskurse - Praxen. Zur Geschichte der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868-1914)

Mittwoch, 9. November 2022, 18:00 Uhr, Aula am Campus und Live-Stream

Im Rahmen der Reihe Erlesenes Erforschen präsentiert Christa Hämmerle ihr Buch "Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868–1914)".


Aufzeichnung in YouTube ansehen!

  Videodatei in PHAIDRA

Programm

Begrüßung

Thomas Luzer
Leiter der Fachbereichsbibliothek Rechtswissenschaften, Universität Wien


Buchpräsentation

Christa Hämmerle  | Institut für Geschichte, Universität Wien


Kommentare zum Buch von

Peter Becker  | Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien

Ingrid Bauer  | Fachbereich Geschichte, Universität Salzburg

Florian Wenninger  | Institut für Historische Sozialkunde, Arbeiterkammer Wien


Podiumsdiskussion

Claudia Kraft  (Moderation) | Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien


Im Anschluss laden wir zu einem Glas Wein!


Zum Buch

Christa Hämmerle, Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868–1914) (Campus Verlag, Frankfurt, 2022)

Die Geschichte der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn – neu perspektiviert:
Im Brennpunkt stehen etwa die legistische und soziale Militarisierung vor dem Ersten Weltkrieg und der »moderne« Anspruch der k. (u.) k. Armee, eine »Schule des Volkes« sowie eine »Schule der Männlichkeit« zu sein – und zwar für alle jungen Männer der multiethnischen Habsburgermonarchie. Doch wie sah die Praxis aus, wie bilanzierten ehemalige Soldaten ihren Präsenzwehrdienst?

Nach der verlorenen Schlacht gegen Preußen bei Königgrätz (1866) war die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn ab Ende 1868 zwar breit akzeptiert, stieß aber auch auf Ablehnung und Kritik. Von den einen wurde sie, eindringlich davor warnend, mit Militarismus und der Gefahr eines kommenden »Volkskrieges« gleichgesetzt, während Militärfreunde und Politiker unterschiedlicher Lager mit Blick auf die Aufrüstungstendenzen in Europa ihre Notwendigkeit betonten.

Christa Hämmerle eröffnet facettenreich neue Perspektiven auf die Geschichte der k. (u). k. Armee vor dem Ersten Weltkrieg. Besonderes Augenmerk richtet sie auf geschlechtergeschichtliche Dimensionen; zudem bietet sie eine innovative »Geschichte von unten«, indem Wehrpflichtbriefe, Militärgerichtsakten und Erinnerungen deutschösterreichischer Soldaten ausgewertet werden.



Zur Autorin

Christa Hämmerle ist a.o. Univ. Professorin für Neuere Geschichte und Frauen- und Geschlechtergeschichte am Institut für Geschichte der Universität Wien.
Sie ist u. a. Mitbegründerin und geschäftsführende Herausgeberin von „L´Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft" und Leiterin der „Sammlung Frauennachlässe".
Ihre Forschungs-, Publikations- und Lehrschwerpunkte liegen in der historischen Friedensund Kriegs-/Gewaltforschung des 19. und 20. Jahrhunderts, der Selbstzeugnisforschung, der Geschichte der Liebe und der neueren Sozialgeschichte.



Universität Wien