Im Rahmen der Reihe Erlesenes Erforschen präsentiert Christa Hämmerle ihr Buch "Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868–1914)".
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Videodatei in PHAIDRAProgramm
Begrüßung
Thomas Luzer
Leiter der Fachbereichsbibliothek Rechtswissenschaften, Universität Wien
Buchpräsentation
Christa Hämmerle | Institut für Geschichte, Universität Wien
Kommentare zum Buch von
Peter Becker | Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien
Ingrid Bauer | Fachbereich Geschichte, Universität Salzburg
Florian Wenninger | Institut für Historische Sozialkunde, Arbeiterkammer Wien
Podiumsdiskussion
Claudia Kraft (Moderation) | Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Im Anschluss laden wir zu einem Glas Wein!
Zum Buch
Christa Hämmerle, Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868–1914) (Campus Verlag, Frankfurt, 2022)
Die Geschichte der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn – neu perspektiviert:
Im Brennpunkt stehen etwa die legistische und soziale Militarisierung vor dem Ersten
Weltkrieg und der »moderne« Anspruch der k. (u.) k. Armee, eine »Schule des Volkes«
sowie eine »Schule der Männlichkeit« zu sein – und zwar für alle jungen Männer der
multiethnischen Habsburgermonarchie. Doch wie sah die Praxis aus, wie bilanzierten
ehemalige Soldaten ihren Präsenzwehrdienst?
Nach der verlorenen Schlacht gegen Preußen bei Königgrätz (1866) war die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn ab Ende 1868 zwar breit akzeptiert, stieß aber auch auf Ablehnung und Kritik. Von den einen wurde sie, eindringlich davor warnend, mit Militarismus und der Gefahr eines kommenden »Volkskrieges« gleichgesetzt, während Militärfreunde und Politiker unterschiedlicher Lager mit Blick auf die Aufrüstungstendenzen in Europa ihre Notwendigkeit betonten.
Christa Hämmerle eröffnet facettenreich neue Perspektiven auf die Geschichte der k. (u). k. Armee vor dem Ersten Weltkrieg. Besonderes Augenmerk richtet sie auf geschlechtergeschichtliche Dimensionen; zudem bietet sie eine innovative »Geschichte von unten«, indem Wehrpflichtbriefe, Militärgerichtsakten und Erinnerungen deutschösterreichischer Soldaten ausgewertet werden.
- Link zum Buch in u:search – die Suchmaschine der UB Wien
Zur Autorin
Christa Hämmerle ist a.o. Univ. Professorin für Neuere Geschichte und Frauen- und
Geschlechtergeschichte am Institut für Geschichte der Universität Wien.
Sie ist u. a. Mitbegründerin
und geschäftsführende Herausgeberin von „L´Homme. Europäische Zeitschrift
für Feministische Geschichtswissenschaft" und Leiterin der „Sammlung Frauennachlässe".
Ihre Forschungs-, Publikations- und Lehrschwerpunkte liegen in der historischen Friedensund
Kriegs-/Gewaltforschung des 19. und 20. Jahrhunderts, der Selbstzeugnisforschung,
der Geschichte der Liebe und der neueren Sozialgeschichte.