Fachbuch im Gespräch: Franz L. Fillafer / Norbert C. Wolf, Interdisziplinärer Dialog zur Aufklärung in Österreich

Buchcover: F. L. Fillafer, Aufklärung habsburgisch / N. C. Wolf, Glanz und Elend der Aufklärung in Wien. © Wallstein, Göttingen, 2023 / Böhlau, Wien, 2023

Buchcover: F. L. Fillafer, Aufklärung habsburgisch / N. C. Wolf, Glanz und Elend der Aufklärung in Wien
© Wallstein, Göttingen, 2023 / Böhlau, Wien, 2023

Fachbuch im Gespräch: Franz L. Fillafer / Norbert C. Wolf, Interdisziplinärer Dialog zur Aufklärung in Österreich

Donnerstag, 25. Mai 2023, 19:00 Uhr, FB Germanistik, Nederlandistik und Skandinavistik

Am 25. Mai, 19:00 Uhr, werden in der Reihe "Fachbuch im Gespräch" folgende Bücher von den Autoren präsentiert: Franz L. Fillafer, Aufklärung habsburgisch: Staatsbildung, Wissenkultur und Geschichtspolitik in Zentraleuropa 1750–1850 (Wallstein Verlag, Göttingen, 2020) und Norbert C. Wolf, Glanz und Elend der Aufklärung in Wien. Voraussetzungen – Institutionen – Texte (Böhlau, Wien, 2023)


Programm

Begrüßung

Lydia Rammerstorfer  | Vizepräsidentin Verein Neugermanistik


Buchpräsentationen

Franz L. Fillafer, Aufklärung habsburgisch: Staatsbildung, Wissenskultur und Geschichtspolitik in Zentraleuropa 1750–1850

Norbert C. Wolf, Glanz und Elend der Aufklärung in Wien. Voraussetzungen – Institutionen – Texte


Diskussion

Franz Leander Fillafer  | Historiker am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien

Norbert Christian Wolf  | Literaturwissenschafter, Präsident Verein Neugermanistik, Institut für Germanistik der Universität Wien

Gernot Waldner  | Literaturwissenschafter, Institut für Germanistik der Universität Wien


Im Anschluss: gemeinsamer Umtrunk


Zu den Büchern

Franz L. Fillafer, Aufklärung habsburgisch: Staatsbildung, Wissenskultur und Geschichtspolitik in Zentraleuropa 1750–1850 (Wallstein, Göttingen, 2023)

Das Geschichtsbild der Aufklärung als Projekt der säkular-demokratischen Moderne entstand maßgeblich durch die Französische Revolution – doch es verschüttete ihre historische Vielgestaltigkeit.

Franz Leander Fillafer entdeckt die Aufklärung in der Habsburgermonarchie neu: Anhand ihrer Gestalter sowie der von ihnen aufgebauten Wissenskultur und Gesellschaft weist er erstmals nach, dass das Habsburgerreich während der „Restauration“ kein Bollwerk gegen Aufklärung und Revolution war. Stattdessen legt Fillafer Varianten der Aufklärung frei, die nicht in der Revolution mündeten, sondern gerade im Kontext der Revolutionsabwehr gediehen. Sie speisten sich aus eigenen Quellen und prägten den Habsburgerstaat langfristig.

Indem er die Aufklärung von der Fixierung auf „radikale Ideen“ aus Westeuropa und auf ihre angebliche Vollendung durch Revolution und Liberalismus löst, legt Fillafer ein Analysemodell für die europäische Aufklärung, aber auch für ihre Transformation im 19. Jahrhundert vor.


Norbert C. Wolf, Glanz und Elend der Aufklärung in Wien. Voraussetzungen – Institutionen – Texte

Die Aufklärung gilt als entscheidender Prozess und Entwicklungsabschnitt europäischer Kulturgeschichte, der die Herausbildung moderner, säkularer Gesellschaften erst ermöglicht hat.

Auf der Basis reichen historischen Materials zeigt das Buch, wie sie im 18. Jahrhundert in Wien verzögert und dann beschleunigt einsetzte. Die eilige und bald wieder abgewürgte „Aufholbewegung“ führte langfristig zu Besonderheiten österreichischer Kultur, wozu das Buch pointierte Thesen präsentiert. Ausgehend von den wirtschaftlichen, politischen, sozialen, medialen und kulturellen Rahmenbedingungen werden exemplarische Debatten und Schriften dieser Zeit vorgestellt und historisch kontextualisiert.

Den Abschluss der Darstellung bildet eine Lektüre der „Zauberflöte“, in der sich die widersprüchlichen Tendenzen der Epoche niederschlagen.


Zur Reihe "Fachbuch im Gespräch"

In der Reihe „Fachbuch im Gespräch“ werden Neuerscheinungen zu einem aktuellen Thema der Fachwissenschaft vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

Die Verfasser*innen präsentieren die jeweils andere Publikation und besprechen diese dann mit weiteren Expert*innen im Vergleich. Für das Publikum bietet dies die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven auf einen Themenbereich kennenzulernen und sich im Publikumsgespräch aktiv an der Diskussion zu beteiligen bzw. nachzufragen.

Universität Wien