Ein Literaturprofessor liest sich durch 200 aktuelle Bücher aus 200 Ländern oder Sprachkulturen, charakterisiert sie in genau 200 Wörtern und gibt betont subjektive Empfehlungen. Es geht um Weltliteratur, den Übersetzungsmarkt und die Frage, ob Nationalität noch als Kriterium taugt.
Programm
Begrüßung
Ariella Sobel | Leiterin der Fachbereichsbibliothek Bildungswissenschaft, Sprachwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft
Moderation
Paul Ferstl | Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft
Buchpräsentation
Achim Hölter | Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft
Im Anschluss laden wir zu einem Glas Wein
Zum Buch
Literaturkritik von einem Literaturwissenschafter, mit einer Prise artistischer Ambition.
Das Experiment: 200 Bücher aus 200 Ländern oder Sprachkulturen zu lesen, die integrale Werke darstellen, ins Deutsche übersetzt, als Taschenbücher und im Original zumeist nach 2000 erschienen sind, und sie in je genau 200 Wörtern zu beschreiben.
Achim Hölter, Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien, hat sich systematisch durch die aktuelle Weltliteratur gelesen, aus den großen Nationalliteraturen nach dem Zufalls- oder Lustprinzip ausgewählt, während bei sehr kleinen Staaten oder jungen Literaturen wenige oder nur ein Titel in Frage kamen.
Hat man als deutschsprachige*r Leser*in heute eine Chance, sich um den Globus zu lesen? Welcher Überblick ergibt sich durch die Stichproben? Die Kurztexte nach der strengen Regel geraten mal nüchtern, mal deskriptiv, mal bewundernd, mal kritisch, immer sehr dicht, jedenfalls so, dass jedes Wort mit Bedacht steht, wo es steht.
- Link zum Buch in u:search – die Suchmaschine der UB Wien
Zum Autor
Achim Hermann Hölter ist seit 2009 Univ.-Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien. Er war 2005–2011 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und organisierte 2016 den XXI. Weltkongress der International Comparative Literature Association in Wien „The Many Languages of Comparative Literature“.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Romantikforschung, Themen- und Diskursforschung, Kunst- und Literaturhistoriographie, Ritualisierungen der Literatur, Ästhetische Selbstreferenz, Comparative Arts, Internationale Rezeptionsgeschichte, Kanonforschung, Bibliotheken und Literatur.