Autorinnenlesung: "Trophäe", von Gaea Schoeters

 © Zsolnay Verlag

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Autorinnenlesung: "Trophäe", von Gaea Schoeters

Mittwoch, 5. Juni 2024, 19:00 Uhr, FB Bildungswissenschaft, Sprachwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft

Am 5. Juni, 19:00 Uhr, liest Gaea Schoeters in der FB Bildungswissenschaft, Sprachwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft aus ihrem Roman Trophäe.

Eine Kooperationsveranstaltung der UB Wien mit der Generaldelegation von Flandern , der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft  und dem Fachgebiet Nederlandistik  der Universität Wien.


Programm

Begrüßung

Verena Kertelics | Stv. Leiterin der Fachbereichsbibliothek Bildungswissenschaft, Sprachwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft, UB Wien


Einleitende Worte

Julia Rammerstorfer | Generaldelegation von Flandern in Österreich

Achim Hermann Hölter   | Leiter der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Wien


Lesung und Gespräch

Gaea Schoeters  | Autorin

Lisa Mensing  | Übersetzerin


Im Anschluss laden wir zu Wein und Brot!

Sie können das Buch im Anschluss an die Veranstaltung beim Büchertisch der Buchhandlung Yellow erwerben.


Zum Buch

Gaea Schoeters, "Trophäe", aus dem Niederländischen von Lisa Mensing (Zsolnay, 2024)

In Afrika fließen die Einnahmen aus den Abschusslizenzen für die Großwildjagd zum Teil in Schutzprogramme für eben diese Wildtiere, um ein entsprechendes „Angebot“ sicherzustellen. Die Trophäenjagd auf bedrohte Tiere dient also (so wird argumentiert) dem Artenschutz. Dieses Paradoxon nahm die flämische Autorin Gaea Schoeters zum Ausgangspunkt für ihren in Afrika spielenden Roman "Trophäe".
Protagonist ist der steinreiche weiße US-Amerikaner Hunter White, ein begeisterter Großwildjäger, der nach Afrika kommt, um ein Nashorn zu schießen – die letzte Trophäe, die ihm für die "Big Five" noch fehlt. Nachdem ihm das bestellte Nashorn von Wilderern vor der Nase weggeschossen wurde, wird ihm der ultimative Kick angeboten: statt der üblichen "Big Five" die "Big Six" zu erlegen. Hunter kann nicht widerstehen, sein Jagdinstinkt ist angefacht – doch die Jagd verläuft anders als geplant. Er verliert zusehends die Kontrolle über das Geschehen, die Nashornjagd wird zum Albtraum.
Schoeters erzählt konsequent aus Hunters Perspektive, aus der Sicht des weißen Jägers auf den „Schwarzen Kontinent“. Dabei vermeidet sie jedoch die simple Schwarz-Weiß-Zeichnung stereotyper Klischeevorstellungen und verbindet die Großwildjagd mit einem breiteren sozialen, wirtschaftlichen und politischen Kontext. Die Jagd wird zur Metapher für den westlichen Umgang mit dem afrikanischen Kontinent.
Die Autorin wirft hier ethische Dilemmas auf und problematisiert den (kolonialen) „white gaze“. Unterschiedliche Denkweisen prallen aufeinander, westliche Moralvorstellungen und Denkmuster werden in Frage gestellt. Im Lauf der Geschichte verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse, Jäger und Beute, Mensch und Tier immer mehr.
Der Roman bietet ein intensives Leseerlebnis: detailreiche Natur- und Jagdbeschreibungen lassen uns eintauchen in seine Welt und sie sinnlich und hautnah miterleben. Lesend werden wir in Hunters Gedanken- und Gefühlswelt hineingesogen, folgen seiner perversen Logik und werden dann mit den Konsequenzen dieser Gedanken konfrontiert.


Zu Autorin und Übersetzerin

Gaea Schoeters, geboren 1976, ist eine flämische Autorin, Journalistin, Librettistin und Drehbuchautorin. Für „Trophäe“ wurde sie mit dem Literaturpreis Sabam for Culture ausgezeichnet.

Lisa Mensing, geboren 1989, übersetzt Prosa, Poesie und Theaterstücke aus dem Niederländischen und arbeitet am Institut für Niederländische Philologie der Universität Münster.



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