Am Dienstag, 19. November und Mittwoch, 20. November 2024 lädt die Fachbereichsbibliothek Soziologie und Politikwissenschaft zu einem zweitägigen Symposium zu Paul Martin Neurath.

Zum Symposium

Paul Martin Neurath war Vertreter einer empirischen Soziologie, die akkurat und gesellschaftlich nützlich sein soll, ein leidenschaftlicher Universitätslehrer und unermüdlicher Sammler, dessen langjährigen Forschungen zu Lazarsfeld die Gründung des Paul F. Lazarsfeld-Archivs an der Universität Wien mit zu verdanken ist.

Im Zentrum des Symposiums steht das Verhältnis von biografischer (familiärer, philosophischer, politischer) Prägung, dem Über-Leben (in NS-Konzentrationslagern, Emigration, Exil) und einem beeindruckenden Werk, das so wie die Person Paul Martin Neurath heute nur mehr wenigen vertraut ist.

Programm Di, 19.11.2024 | ab 17:00 Uhr

Prägungen und Brüche: Wien, Exil, Wien

Begrüßung und Einführung

Michaela Pfadenhauer | Dekanin Fakultät für Sozialwissenschaften
Beate Lang | Leiterin Fachbereichsbibliothek für Soziologie und Politikwissenschaft
Christoph Reinprecht | Paul F. Lazarsfeld Archiv und öge

Vortrag

Paul Neurath im Netzwerk seiner Familie: Beziehungen, Bindungen und Konflikte
Günther Sandner

Kommentar (videoeingespielt)

Ein Blick auf die Familie Neurath aus Sicht von Marie Neurath
Susanne Blumesberger

Erinnerungen

Gemeinsames Arbeiten an einem Buch über Otto Neurath
Elisabeth Nemeth

Vortrag

Warum Paul Neurath in Wien nicht Ordinarius wurde
Christian Fleck

Erinnerungen

Zur Geschichte des Paul F. Lazarsfeld Archivs
Anton Amann

Wir bitten zu Wein und Buffet.

Programm Mi, 20.11.2024 | ab 17:00 Uhr

Paul Neurath als Forscher und Lehrer

Begrüßung

Christoph Reinprecht

Vortrag

Die Gesellschaft des Terrors im Kontext anderer früher KZ-Forschungen
Andreas Kranebitter

Kommentar

Der Versuch Paul Neuraths Dissertation in die KZ-Forschung einzuordnen - die literaturwissenschaftlichen Aspekte
Karoly Kokai

Erinnerungen

Paul Neuraths halbe Rückkehr nach Wien. Persönliche Begegnungen und Erinnerungen
Friedrich Stadler

Vortrag

Paul Neuraths Radiostudien und aktuelle Forschungsperspektiven
Petra Herczeg

Kommentar (videoeingespielt)

Paul Neurath als Schüler und Interpret von Paul Lazarsfeld
Hynek Jerábek

Erinnerungen

Paul Neurath als Forscher und Lehrer. Schwerpunkt Statistik/Demographie
Anselm Eder

Abschluss

Christoph Reinprecht und Anton Amann

Wir bitten zu Wein und Buffet.

Rahmenprogramm

Paul Martin Neurath

Geboren am 12.9.1911 als Sohn des Philosophen und Sozialwissenschaftlers Otto Neurath und der Schriftstellerin, Übersetzerin und Ökonomin Anna Schapire-Neurath in Wien. Soziologe und Statistiker.

1937 Promotion an der Universität Wien zum Dr.jur. Paul Neurath wurde 1938 von der Gestapo verhaftet, mit dem ersten Österreicher-Transport in das KZ Dachau deportiert und einige Monate später in das KZ Buchenwald überstellt. 1939 wurde er entlassen und emigrierte nach Schweden, 1941 in die USA. Er arbeitete und studierte Soziologie und Statistik an der Columbia University. Zudem war er Assistent von Paul F. Lazarsfeld.

Ab 1946 war er Mitarbeiter am Queens College der City University of New York, wo er vom Instruktor zum Professor für Soziologie und Statistik aufstieg. Er lehrte und forschte unter anderem in Bombay, Köln und Wien.

1980 gründete Paul M. Neurath mit Anton Amann das Paul F. Lazarsfeld Archiv an der Universität Wien, das er bis zu seinem Tod am 3.9.2001 leitete. Das Paul F. Lazarsfeld Archiv verwaltet den wissenschaftlichen Nachlass von Paul M. Neurath sowie seine Privatbibliothek.

Eine Kooperation von
• Paul F. Lazarsfeld Archiv / FB Soziologie und Politikwissenschaft
• Institut für Soziologie, Universität Wien
• Fakultät für Sozialwissenschaften, Universität Wien
• ÖGE - Österreichische Gesellschaft für Exilforschung
• VGA - Verein für die Geschichte der ArbeiterInnenbewegung