Am Donnerstag, 17. Jänner 2019, 19.00 Uhr, findet an der Fachbereichsbibliothek Soziologie und Politikwissenschaft im Rahmen der Ausstellung 1000-jährige Bibliothek – Die Sprache prüfen der Vortrag Politik mit Angst und/oder Hoffnung: diskursive Konstruktionen europäischer Identitäten von Ruth Wodak statt.
Am 10. Mai 2018 hielten sowohl der französische Präsident Emanuel Macron wie der ungarische Premier Victor Orban jeweils wichtige Reden, wenn auch zu verschiedenen Anlässen: Macron erhielt den Karls Preis und seine Dankesrede entwarf eine neue optimistische Vision Europas, voller Appelle an Integration und Solidarität. Eine Rede, die Hoffnung verbreiten und Ängste verjagen sollte. Am selben Tag wurde Orban als neuer Premier in Ungarn angelobt. Auch seine Rede sollte Hoffnung wecken, Hoffnung allerdings auf ein Europa der gefestigten und gestärkten Nationalstaaten, und geschlossener Grenzen. Ausgehend von solchen polaren Gegensätzen erscheint es wichtig, die Entwicklungen europäischer und nationaler, inklusiver und exklusiver Identitätspolitiken zu analysieren, vor allem in Zeiten mehrfacher nationaler und transnationaler Krisen. Anhand der Ergebnisse eines rezenten Projektes zur diskursiven Konstruktion österreichischer Identitäten 2015 wird es möglich, Kontinuitäten und Brüche aufzuweisen, die durchaus über die österreichischen Grenzen hin generalisierbar sind.
(Ruth Wodak)
Programm
Begrüßung
Beate Lang, Leiterin der FB Soziologie und Politikwissenschaft
Vortrag Politik mit Angst und/oder Hoffnung: diskursive Konstruktionen europäischer Identitäten
Ruth Wodak
Moderation
Birgit Sauer, Institut für Politikwissenschaft
Brot und Wein
Zur Vortragenden
Ruth Wodak, Jahrgang 1950, studierte an der Universität Wien Sprachwissenschaft und habilitierte sich in Angewandter Sprachwissenschaft (Sozio- und Psycholinguistik). Von 1991–2004 war sie Professorin für Angewandte Sprachwissenschaft an der Universität Wien, von 2004–2014 an der University of Lancaster (GB) Professorin für Diskursanalyse. Ruth Wodak wurde zahlreich ausgezeichnet, zuletzt vom Frauenministerium mit dem "Lebenswerk-Preis" 2018 (Quelle: Ruth Wodak )
Zur Ausstellung
https://bibliothek.univie.ac.at/events/004661.html
Die Ausstellung sowie die Veranstaltungsreihe 1000-jährige Bibliothek – die Sprache prüfen werden als Kooperation der Institute für Politikwissenschaft, Staatswissenschaft und Zeitgeschichte sowie der Universitätsbibliothek durchgeführt.
Projektkoordination: Helga Köcher, Beate Lang, Roman Pfefferle und Birgit Sauer
Ausstellungsausstattung: Olli Aigner
Kontakt: Beate Lang, beate.lang@univie.ac.at